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«Eine Frau ist für euch nur gut, wenn sie eurem Bild entspricht»

Frau Keller-Sutter, Ihre politische Karriere könnte schon bald mit einem Sitz im Bundesrat gekrönt werden. Haben Sie sich je anders behandelt gefühlt, weil Sie eine Frau sind?

Und Sie, Frau Rytz?

Frau Keller-Sutter, Sie haben 2010 für den Bundesrat kandidiert. Hat es nicht geklappt, weil Sie eine Frau sind?

«Der Begriff Frauenförderung stört mich extrem, denn er ist defizitorientiert – als würden es Frauen aus eigener Kraft nicht schaffen.»

Karin Keller-Sutter (FDP)

Sie wären aber die fünfte Frau im Bundesrat gewesen – eine historische Premiere. Hatte das keinen Einfluss auf Ihre Chancen?

Warum sind die Ansprüche an Politikerinnen höher als an Politiker?

«Jede Bundesratswahl hat ihr Narrativ, ihr Drehbuch. Und entweder ist man als Hauptdarstellerin dafür geeignet oder nicht.»

Karin Keller-Sutter (FDP)

Trotzdem sind Frauen in der SVP-Fraktion im Bundeshaus eine Minderheit von 17 Prozent.

«Frauenförderung muss an der Basis beginnen. Das ist für uns als Partei in einem konservativen Milieu herausfordernd.»

Albert Rösti (SVP)

Herr Rösti, schafft die SVP das politische Klima, das den Frauen eine Karriere erschwert, wie es Ihnen die Linke vorwirft?

Die SP hat bereits mehrere bürgerliche Frauen nicht gewählt. Ihre Partei ist genauso eine Frauenverhinderin, Herr Wermuth.

«Die Linke, die so viele bürgerliche Frauen verhindert hat, fordert jetzt scheinheilig eine Quote.»

Albert Rösti (SVP)

Wenn die SP die Gleichstellung so ernst nimmt, warum wählt sie dann Frauen wie Isabelle Moret nicht?

Warum braucht es zwei Frauen auf dem Ticket, damit eine gewählt wird?

Eine linkere Gesinnung ist für die SP also wichtiger als die Frauenfrage?

«Es geht nicht um irgendeine Minderheit, sondern um die Hälfte der Bevölkerung.»

Regula Rytz (Grüne)

Ein neues Frauenbündnis wie damals beim Mutterschutz: Wie könnte es das Frauenproblem in politischen Gremien lösen?

Das Ziel lässt sich also auch ohne Massnahmen erreichen?

«In der Berner Regierung ist ein Sitz für einen Jurassier reserviert. Niemand bezeichnet diesen Mann als Quotenmann.»

Regula Rytz (Grüne)

Die Frauendachorganisation Alliance F will, dass die Parteien mit zwei Bundesratssitzen einen immer an eine Frau vergeben. Was halten Sie davon?

«Dass wir überhaupt einen namhaften Frauenanteil haben, ist ausschliesslich der Linken zu verdanken.»

Cédric Wermuth (SP)

Und wie kann die Macht gerechter zwischen den Geschlechtern geteilt werden?

Nur: Die Rahmenbedingungen fehlen noch – und deshalb fehlen auch die Frauen in Toppositionen.

«Die Geschlechterfrage ist nur dann überwunden, wenn man sie nicht zum Auswahlkriterium macht.»

Cédric Wermuth (SP)

Der Bundesrat will eine Frauenquote für die Wirtschaft. Wäre das ein möglicher Weg?