Grotesker als ein Hollywood-FilmEine irre Reise durch Nordkorea
Keiner weiss, was für schmutzige Geschäfte die Regierung in Pyongyang macht. Ein arbeitsloser Koch und ein Ex-Dealer wollten es genauer wissen – und produzierten einen Dokumentarfilm, der selbst die UNO schockt.

Am Ende des Films sitzt da in einer der letzten Einstellungen Ulrich Larsens Ehefrau Sasha, Rücken zur Kamera. Sie starrt ihren Mann an und sagt leise: «Ich finde, du bist ein Idiot. Auch weil du mir nichts gesagt hast.» Und was hat Ulrich Larsen, der Maulwurf, «The Mole», wie er im Film genannt wird, seiner Frau geantwortet? «Ja, habe ich gesagt. Ja, du hast recht.»
Er ist tatsächlich zum Treffen mit dem Mann gekommen, der für das verantwortlich ist, was Nachrichtendienstler «eine der besten Geheimdienstoperationen» bezeichnen. Die Nordkoreaner schimpfen Ulrich Larsen einen Lügner und Manipulator. Jetzt sitzt er in einem unscheinbaren Café in einem unscheinbaren Vorort von Kopenhagen, in dem er mit Frau und Kindern lebt. Er trägt ein graues Sweatshirt, den Kopf kahl geschoren, und man versteht schon, wie so einer sich unsichtbar machen kann.