Eine Million Liter Heizöl gespart
Das CO2-neutrale Gewächshaus der Gebrüder Meier und der Kezo Hinwil hat den Klimapreis erhalten. Gurken und Tomaten gedeihen dank Abwärme von der Kehrichtverbrennung.
Wald - «Wir haben unser Pilotprojekt im Zürcher Oberland gestartet, weil hier viele innovative KMU angesiedelt sind: die Region verfügt über ein grosses Potenzial», sagte Roland Betschart am Mittwochabend an der ersten Klimapreisverleihung in der Bleiche Wald. Laut dem Projektleiter wird die Versicherungsgesellschaft Zurich Schweiz bis 2011 in vier weiteren Schweizer Regionen sowie in Liechtenstein klimafreundliche Projekte auszeichnen.
Zehn Projekte wurden im Zürcher Oberland eingereicht. Der mit 25 000 Franken dotierte erste Preis ging an das von den Gebrüdern Meier betriebene und der Kehrichtverwertung Zürcher Oberland (Kezo) beheizte Gewächshaus in Hinwil (TA vom Donnerstag). Anstatt mit fossilen Brennstoffen wird das Glasgebäude ausschliesslich mit Abwärme beheizt, wodurch das einzige CO2-neutrale Gewächshaus der Schweiz jährlich eine Million Liter Heizöl spart. «Zurzeit ernten wir jeden Tag etwa 10 000 Gurken», sagte Markus Meier. Auch die Cherry-Tomaten würden gut gedeihen und könnten bereits Mitte Mai geerntet werden.
Die eingereichten Projekte wurden von unabhängigen Experten bewertet. Jury-Mitglied Peter Hofer erklärte, weshalb die Kezo und die Gebrüder Meier den ersten Preis gewannen: «Die Originalität des Projekts hat uns überzeugt: Mit Kondensationswärme, die im Überfluss vorhanden ist, werden gesunde Nahrungsmittel angebaut.»
Mit dem zweiten Preis von 15 000 Franken ausgezeichnet wurde die vom Architekten Beat Ernst geplante Rekrutierungshalle Rüti. Die veraltete Ballon-Halle wurde durch die erste zertifizierte Minergie P-Halle der Schweiz ersetzt.
Weltweit riesiges Potenzial
Einen Sonderpreis von 5000 Franken erhielt die Kezo für ihr zweites Projekt, das laut Jury «indirekt klimarelevant ist, da über das Recycling von Metallen sehr viel Energie und damit auch viel CO2 eingespart werden kann». Wenn Kehricht verbrannt wird, bleibt Schlacke übrig, ein Abfallprodukt, das auf einer Deponie endgelagert wird. Dank einer neuen Feinschlackesortieranlage, die vor einem Jahr in Betrieb genommen wurde, kann man nicht nur grössere Metallteilchen aus der Schlacke separieren, sondern neu auch solche, die kleiner als ein Zentimeter sind. Das Sortieren der winzigen Aluminium-, Kupfer- Messing-, Bronze-, Silber- und Goldteilchen lohnt sich, denn die Masse macht es aus: Geschäftsführer Daniel Böni rechnet damit, dass aus der Schlacke der Kezo rund 6000 Tonnen Metall pro Jahr rezykliert werden können. Böni zufolge gibt es noch in keiner anderen Kehrichtverwertungsanlage eine ähnliche Feinschlackesortieranlage. «In diesem Bereich ist weltweit ein riesiges Potenzial vorhanden.»
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