Eine Neuauflage der Anbauschlacht
Bei der gestrigen Agrardebatte fiel häufig der Name Friedrich Traugott Wahlen – denn es ging um den Selbstversorgungsgrad der Schweiz. Dieser beträgt heute weniger als 60 Prozent. Politiker wollen diesen Wert halten, Experten zweifeln.

Parkanlagen in der Stadt, umfunktioniert zu Kartoffelfeldern: Diese Bilder aus dem Zweiten Weltkrieg sind verstaubt, ihre Wirkung hingegen ist nicht verblasst; dies hat sich gestern während der Agrardebatte im Nationalrat gezeigt. Mehrmals fiel der Name Wahlen. Gemeint war Friedrich Traugott Wahlen, Vater der Anbauschlacht und später Bundesrat: Aus Furcht vor einer Lebensmittelknappheit wurde zwischen 1939 und 1945 die Anbaufläche hierzulande verdoppelt. So musste die Schweiz als einziges Land in Europa Kartoffeln, Gemüse und Obst nie rationieren. Die Anbauschlacht wurde zum Symbol für die Widerstandskraft der Schweiz.