Eine neue Haltestelle für Zürichs Bankenviertel
Die Passagiere der VBZ müssen sich ab kommendem Wochenende an einige Neuerungen gewöhnen. Eine davon hätte schon längst stattfinden sollen.

Es sei ein «kleiner Fahrplanwechsel», der am 9. Dezember 2018 stattfinde, teilen die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) mit. Die eine oder andere Lücke im Angebot werde geschlossen, die Betriebszeiten diverser städtischer Buslinien würden verlängert.
Ein Novum im VBZ-Netz bleibt in der Medienmitteilung aber ganz ausgeklammert: In der Stadt Zürich gibt es mit der Einführung des neuen Fahrplans auch eine neue Tramstation. «Wir werden die Haltestelle Börsenstrasse in Kantonalbank umbenennen», sagt Silvia Behofsits, Leiterin Unternehmenskommunikation der VBZ. Die Umbenennung diene einer besseren Orientierung der Fahrgäste.
Börsenstrasse ohne Börse
Die Haltestelle befindet sich an der Oberen Bahnhofstrasse. Genauer an der Ecke Bahnhofstrasse/Börsenstrasse, wo 1880 die erste Börse der Stadt Zürich eröffnet wurde. Doch die Zeiten, in denen sich an dieser Adresse ein Börsenring befand, sind längst vorbei. Inzwischen ist auch der zweite Börsen-Standort am Bleicherweg unweit der Bahnhofstrasse verschwunden. Der letzte Ringsaal der Stadt Zürich in der Börse Selnau ist schliesslich 1996 geräumt worden – nur vier Jahre nach Betriebsstart.
«Die Benennung der Tramhaltestelle vor unserem Hauptsitz wäre mit Kantonalbank treffender als mit Börsenstrasse.»
In der Zürcher Innenstadt gibt es somit seit 22 Jahren keine Börse mehr. Ein neuer Name für die Haltestelle wäre nicht nur deshalb, sondern auch aus einem weiteren Grund sinnvoll gewesen: Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) hat ihren ersten Schalter an der Bahnhofstrasse schon 1870 eröffnet – zehn Jahre vor der ersten Börse.
«In der Vergangenheit haben wir wiederholt die öffentlichen Verkehrsbetriebe sowie Stadt und Kanton darauf hingewiesen, dass die Benennung der Tramhaltestelle vor unserem Hauptsitz mit Kantonalbank treffender wäre als mit Börsenstrasse», sagt ZKB-Sprecher Yannik Primus. Dass es nun endlich so weit sei, nehme man mit Freude zur Kenntnis.
Sieben Umbenennungen in zehn Jahren
Die ZKB hat den VBZ nichts für den neuen Namen der Haltestelle bezahlt. «Wir bekommen nie von jemandem Geld für eine Umbenennung», betont VBZ-Sprecherin Behofsits. Nötig war jedoch eine Bewilligung des Bundesamts für Verkehr. Diese liegt den VBZ seit Dezember 2017 vor. Zu den Auflagen des Bundes gehört unter anderem, dass die neue Haltestelle keine Firmennamen beinhaltet, sondern einen geografischen Bezug liefert. «Deshalb heisst die Station nicht ‹Zürcher Kantonalbank›, sondern nur ‹Kantonalbank›», sagt Behofsits.
Insgesamt gab es in der Stadt Zürich in den vergangenen zehn Jahren sieben Anpassungen bei den Stationen. Dazu gehören auch Ergänzungen wie «Kalkbreite/Bahnhof Wiedikon» statt «Kalkbreite» oder «Sihlpost/Hauptbahnhof» statt «Sihlpost». Die neue Haltestelle «Kantonalbank» werde ab Fahrplanwechsel 2018 auf sämtlichen elektronischen und analogen Fahrplänen aufgeführt sein, sagt Behofsits. «Wir werden die Durchsagen in unseren Fahrzeugen entsprechend anpassen. Weitere Massnahmen sind nicht geplant.»
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