Eine Niederlage für Israels Zensur
Die Festnahme und der mysteriöse Tod eines Agenten in Israel sollten ein Staatsgeheimnis bleiben. Vergeblich versuchte die israelische Regierung, die Berichterstattung der Medien zu unterdrücken.

Eine mysteriöse Agentenaffäre bringt die Regierung Israels in Erklärungsnotstand. Der australische TV-Sender ABC machte gestern Nachmittag publik, dass ein mutmasslicher Mossad-Agent im Dezember 2010 in einem israelischen Hochsicherheitsgefängnis Selbstmord begangen hatte. Ben Zygier, so der Name des australisch-israelischen Doppelbürgers, war bis Dienstag nur als «Häftling X» bekannt. Die israelische Öffentlichkeit hatte vor dreieinhalb Jahren erfahren, dass es einen namenlosen Gefangenen gab. Dank Berichten, die im Internet, insbesondere in Blogs und Foren, veröffentlicht wurden. Bis gestern blieb es ruhig um «Mister X».