Eine riskante Strategie
Raoul Weil präsentiert sich vor einem US-Gericht als Opfer von «Verrätern» der UBS. Er kann nur hoffen, dass die Geschworenen auf solch emotionale Appelle ansprechen.
Das Gerichtsverfahren gegen den früheren Chef der UBS-Vermögensverwaltung ist der erste und wahrscheinlich einzige Strafprozess gegen einen Schweizer Banker in den Vereinigten Staaten. Raoul Weil steht im Verdacht, rund 20'000 vermögenden Amerikanern bei der Hinterziehung der Steuer geholfen zu haben. Ihm droht eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren. Doch ein Schuldspruch ist keineswegs sicher. Geschworenenprozesse sind in der Regel sehr schwer einzuschätzen; und auf sicher geglaubte Urteile werden oft hinfällig, weil sich die Laienrichter nicht einigen können.