Eine späte Wende zum Guten
Kloten gewinnt das Heimspiel gegen den HC Thurgau nach einem 2:3 Rückstand dank drei Toren innert 216 Sekunden noch 5:3.

Am Schluss waren die Thurgauer Fans, die so lange hatten den Ton angeben dürfen, plötzlich wieder ruhig. Sie hatten gute Gründe gehabt zu glauben, dass ihre Mannschaft nach dem EHC Olten, den sie gleich 5:1 bezwungen hatte, auch den EHC Kloten schlagen würde. 3:2 führten die Thurgauer seit der 42. Minute. Und es sah nicht danach aus, als ob der Gegner noch zu einer Reaktion fähig sei. Ryan MacMurchy, der spielte, obwohl er nicht ganz fit war, versuchte schon lange, mit Einzelaktionen etwas zu erzwingen. Er rieb sich auf.
Und dann ging plötzlich eine Lücke auf, in die Fabian Sutter fuhr. Steve Kellenberger sah ihn, und den Pass von der blauen Linie lenkte Sutter, ganz Routinier, zwischen den Beinen von Goalie Schwendener hindurch zum 3:3 über die Linie. Gespielt waren da 55 Minuten und 12 Sekunden. Es war immer noch genügend Zeit, dass Kloten mit einem weiteren individuellen Fehler den Gegner zum Sieg einlud. Thurgau schien stabiler. Doch nur 24 Sekunden nach dem Ausgleich konnte Kloten zum zweiten Powerplay des Abends ansetzen. MacMurchy schoss einmal mehr so gut, dass der Goalie zu spät war mit seiner Fanghand. Kloten führte nur 55 Sekunden nach dem Ausgleich.
Der Sieg schien plötzlich wieder möglich, es waren aber noch immer beinahe vier Minuten auf der Matchuhr. Jack Combs scheiterte ein erstes Mal auf dem Weg zum 5:3, ein zweites Mal aber liess sich der neue Ausländer Klotens die Chance nicht mehr entgehen. Alleine vor Schwendener zeigte er, über welch feine Hände er verfügt. Er trickste den Goalie mit einer Täuschung aus. «Ich hatte schon Angst, dass er an einem Schoner hängen bleiben würde», sagte Coach André Rötheli.
Seiferts grosser Match
Combs blieb nicht hängen, er schoss das 5:3 und damit das dritte Klotener Tor in einem verrückten Finale innert 216 Sekunden. Dass die Mannschaft sich doch noch an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen konnte, verdankt sie einem Nachwuchsmann. Andrin Seifert lieferte im Tor einen hervorragenden Match ab. Er stoppte mehrmals Thurgauer, die alleine auf ihn zufahren durften, er behielt auch in den heikelsten Momenten die Übersicht. So kam Kloten doch noch zum dritten Heimsieg der Saison und zum zweiten Erfolg über die Thurgauer.
In Weinfelden, als Seifert zum ersten Mal in dieser Saison im Einsatz gewesen war, hatten seine Feldspieler keinen Treffer erzielt und der Favorit 0:3 verloren. Klotens Treffer schossen die Routiniers und Ausländer. Thibaut Monnet, bei Saisonstart noch sehr unauffällig, erzielte das 1:0 und das 2:1, er hat in drei Meisterschaftsspielen in Folge getroffen und steht bei vier Toren. Fabian Sutter schoss sein fünftes Goal, sein bisher wichtigstes.
«Es war ein Spiel, das auf beide Seiten hätte kippen können», sagte Monnet. «Wir müssen einfach ruhiger und kontrollierter spielen und keine dummen Strafen nehmen. Wir haben auch etwas Glück gehabt.» Ja, das mit den Strafen war erneut ein schwarzes Kapitel. «Wir sind so gut gestartet», sah Rötheli. «Doch die zweiten zehn Minuten des ersten Drittels liessen wir wieder nach.» Und es folgten Unterzahlspiele aus wirklich unglaublichen Gründen. Nach der Pause vergass einer im ersten Wechsel, dass Kloten noch immer mit einem Mann weniger spielt, er ging aufs Eis - und zwang sein Team, während 44 Sekunden in doppelter Unterzahl zu spielen. Und später kassierte Simon Kindschi wegen einer Unbeherrschtheit für ein sogenanntes «Slew footing» eine Fünfminuten-Strafe. Dass Thurgau da nur den Treffer zur 3:2-Führung erzielte, war auch Glück.
Heute beschliesst der EHC sein Programm vor der Länderspielpause in Winterthur mit einem nächsten Duell gegen ein Team, das in schon einmal gegen Kloten gesiegt hat.
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