«Eine Stadt braucht Wandel»
Die Architekten Annette Spillmann und Harald Echsle planen für die SBB einen Neubau beim Bahnhof Tiefenbrunnen. Der Ort ist exponiert, die Anwohner wehren sich. Wie baut man auf politisch heissem Boden?

Ihr Projekt beim Bahnhof Tiefenbrunnen markiert die Einfahrt in die Stadt Zürich. Wie entwirft man ein Stadttor?
Annette Spillmann: Man versucht zuerst, den Ort zu lesen. In diesem Fall hat er eine Doppelrolle. Er ist ein Anfangsort: Hier beginnt das städtische Seebecken, das sich via Bellevue bis zur Roten Fabrik auf der anderen Seeseite zieht. Gleichzeitig ist er ein Ankunftsort, wo S-Bahn, Bus, Tram, Schiffe, Individualverkehr und Fussgänger zusammenkommen. Das Grundstück selbst, eingebettet zwischen Gleisfeld und Bellerivestrasse, besteht heute aus Parkplätzen und einer Autowaschanlage. Das ist kein angemessener Stadtauftakt.