«Einen Völkermord kann man psychisch kaum verarbeiten»
Die Psychotherapeutin Elisabeth Steiner betreut in Ruanda Überlebende des Genozids von 1994. Besonders die Gedenkwoche wecke bei Opfern grausame Erinnerungen.

Seit dem 5. Februar befindet sich die Zürcher Psychotherapeutin Elisabeth Steiner in Ruanda, wo sie – noch bis zum 19. Mai – als Volontärin für die Association Modeste et Innocent (AMI) arbeitet. Diese Nichtregierungsorganisation versucht die Aussöhnung zwischen Hutu und Tutsi zu fördern – also jene Volksstämme zum nachhaltigen Frieden zu bewegen, die als Täter (radikale Hutu) und Opfer (Tutsi und gemässigte Hutu) in den Genozid von Ruanda involviert waren, dem zwischen dem 6. April und Mitte Juli 1994 schätzungsweise 800'000 Menschen zum Opfer fielen.