Einige Regionen trotzen der Hotellerie-Flaute
Wirtschaftliche Unsicherheit, der starke Franken und das wechselhafte Wetter machten dem Schweizer Tourismus im Juni zu schaffen. Die Regionen sind aber unterschiedlich betroffen.

Die Schweizer Hotellerie befindet sich weiter im Abwärtstrend. Im Juni gingen die Logiernächte um 5,5 Prozent auf 3,1 Millionen zurück, wie aus der Beherbergungsstatistik des Bundesamts für Statistik (BFS) hervorgeht.
Der Vergleich mit dem Vorjahresmonat liefert allerdings ein verfälschtes Bild, weil 2011 Auffahrt und Pfingsten in den Juni fielen, während beide Feiertage in diesem Jahr im Mai lagen. Fasst man Mai und Juni zusammen, beträgt die Abnahme gegenüber dem Vorjahr noch 2,9 Prozent.
Vor allem Europäer fehlen
Vor allem die ausländischen Gäste fehlten den Schweizer Hoteliers: Sie buchten 3,6 Prozent weniger Nächte, während die Zahl bei den Schweizer Touristen um 1,8 Prozent zurückging.
Der Blick auf das erste Halbjahr offenbart ein ähnliches Bild: Mit 16,8 Millionen lag die Zahl der Logiernächte 3,7 Prozent unter dem Vorjahr. Die inländischen Gäste buchten 7,5 Millionen Nächte, was einer Abnahme um 0,5 Prozent entspricht. Mit 6,1 Prozent (auf 9,3 Millionen) war der Rückgang bei den ausländischen Touristen deutlich stärker.
Vor allem Touristen aus Europa mieden die Schweiz: Sie verzeichneten 11 Prozent weniger Logiernächte. Die Deutschen als wichtigste Gästegruppe übernachteten gar um 15 Prozent seltener in Schweizer Hotels.
Nachteil Frankenstärke
Aus Sicht des Branchenverbands Hotelleriesuisse belastet die wirtschaftliche Unsicherheit insbesondere in Europa den Schweizer Tourismus. «Die Ferienplanung geht verstärkt über das Portemonnaie», kommentierte Geschäftsführer Christoph Juen die Zahlen des BFS in einer Mitteilung.
Dies treffe die Schweiz wegen des starken Frankens besonders. Bei den inländischen Gästen habe zum Auftakt der Sommersaison das wechselhafte Wetter zum Rückgang beigetragen.
Einige Regionen gegen den Trend
Neun von dreizehn Tourismusregionen mussten im ersten Halbjahr eine Abnahme der Logiernächte hinnehmen. In der nach wie vor beliebtesten Destination, Graubünden, brach die Zahl um 7,6 Prozent ein. Auch im Tessin (–7,0 Prozent) und im Wallis (–6,9 Prozent) machten deutlich weniger Touristen Ferien.
Dagegen legten kleinere Tourismusgebiete wie die Region Freiburg (+9,9 Prozent) oder der Jura und das Drei-Seen-Land (+3,1 Prozent) bei den Logiernächten zu.
SDA/rub
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch