Einsatz für die Musikgeschichte
Die Wahlzürcherin Cecilia Bartoli hat den Herbert-von-Karajan-Musikpreis erhalten. Diese Ehrung kommt auch der Limmatstadt zugute: Die Sängerin spendet dem Opera Studio 50'000 Euro.

Die italienische Opernsängerin Cecilia Bartoli ist gestern Abend in Baden-Baden mit dem Herbert-von-Karajan-Musikpreis geehrt worden. Die Auszeichnung ist mit 50'000 Euro dotiert, die für die Nachwuchsarbeit verwendet werden müssen.
Bartoli kündigte an, sie werde das Geld dem internationalen Opera Studio in Zürich zur Verfügung stellen. «Dort werden hoffnungsvolle Sänger aus der ganzen Welt ausgebildet wie zuletzt der Tenor Javier Camarena, der zurzeit sehr erfolgreich ist», sagte die Wahlzüricherin gegenüber der Nachrichtenagentur DPA.
Den Karajan-Preis bezeichnete sie als hohe Auszeichnung. Der Dirigent Herbert von Karajan habe sie in ihren Anfangsjahren gefördert: «Ich hatte das Privileg, mit ihm in Salzburg Bachs h-Moll Messe einzustudieren. Leider starb er noch vor der Aufführung», berichtete sie.
Einsatz für die Musikgeschichte
Karajan habe ihr beigebracht, wie sie Ausdruck in ihren Gesang legen kann: «Er war eine charismatische Figur mit einer enormen Kraft.» Dass sie jetzt die künstlerische Leitung «seiner» Pfingstfestspiele in Salzburg für das kommende Jahr übernommen habe, sei für sie nach wie vor unglaublich.
Die Jury des Karajan-Preises würdigte in der Begründung den Einsatz der Sängerin für die Musikgeschichte. Immer wieder gelinge es ihr, unbekannte Schätze zu heben, heisst es in einem Schreiben des Kuratoriums der Kulturstiftung Festspielhaus Baden-Baden.
Zuletzt hat sie Werke von Agostino Steffani ausgegraben, der Ende des 17. Jahrhunderts in Italien und Deutschland lebte. Einige seiner Stücke sang sie auch bei der Preisverleihung. «Er ist sozusagen der Vater von Friedrich Händel», sagte Bertoli: «Seine Musik ist hypnotisch, emotional und energiegeladen.»
Verkaufserfolge und Auszeichnungen
Mit der Auszeichnung will die Jury der Mezzosopranistin ausserdem danken, dass sie mit ihrer Popularität der klassischen Musik in der Gesellschaft eine starke Stimme gibt. Bartoli hat rund zehn Millionen CDs verkauft, fünf Grammy-Musikpreise und zwei Classical Brit Awards gewonnen. In Deutschland erhielt sie neun Echos.
Der Herbert-von-Karajan-Musikpreis wird seit 2003 im Festspielhaus Baden-Baden verliehen. Das Preisgeld stammt von der Herbert-von-Karajan-Familienstiftung Helibelle.
Zu den Geehrten zählten Anne-Sophie Mutter (2003), der Pianist Alfred Brendel (2008) sowie die Dirigenten Valery Gergiev (2006), Daniel Barenboim (2010) und Helmuth Rilling (2011).
SDA/rbi
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