Todesfall im Zoo ZürichElefantenbaby zu Tode getrampelt
Erneut stirbt im Zoo Zürich ein junger Elefant kurz nach der Geburt. Der Zoo hält an seiner Praxis fest.

Im Zürcher Zoo ist ein weiteres Elefantenkalb kurz nach der Geburt gestorben, ähnlich wie schon im April. Die Geburt sei eigentlich völlig normal verlaufen, sagte Zoo-Direktor Severin Dressen gestern vor den Medien. Auch das Verhalten der Gruppe sei anfangs normal gewesen.
Die anderen Elefanten hätten sich zum Kalb hinuntergebeugt und versucht, es zum Aufstehen zu bewegen, wie es auch in freier Wildbahn üblich sei. «Für uns Menschen sieht das ruppig aus, es ist aber Teil des natürlichen Verhaltens», sagte Dressen.
Dann sei in der Herde aber eine Dynamik entstanden, die dazu führte, dass das Elefantenkalb zu Tode getreten worden sei. «Wir wissen nicht, was der Auslöser für diese Reaktion war.» Das tote Kalb, das noch keinen Namen hatte, wurde bei der Mutter Omysha liegengelassen, damit diese Abschied nehmen konnte. Es war ihre erste Geburt. Der Elefantenkuh gehe es gesundheitlich gut, sagte Dressen. Auch die anderen Elefanten der Herde seien in gutem Zustand.
Mensch soll nicht eingreifen
Erst im April war im Zürcher Zoo ein neugeborener Elefant gestorben. Er erlag Kopfverletzungen. Ob jenes Kalb ebenfalls zu Tode getreten wurde, konnte bisher nicht mit Sicherheit rekonstruiert werden.
Der Zoo weist darauf hin, dass er bei all seinen Tieren auf die Geburt im Sozialverband setze – auch bei den Elefanten. Dies bedeutet, dass die Tiere unter sich bleiben und der Mensch keinen Zugriff nimmt. Beim Zoo gibt man sich weiterhin überzeugt, dass dies der richtige Weg sei. Der Tod des Elefantenbabys sei «ein trauriger Moment», sagt Dressen, aber «letztlich Teil eines natürlichen Vorganges.»
Ein dritter kleiner Elefant, der dieses Jahr im Zürcher Zoo zur Welt kam, ist wohlauf. Der kleine Bulle Umesh ist seit Februar Teil der Herde.
SDA
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