Eltern von Autisten werden oft allein gelassen
Menschen mit Autismus werden heute als Schulkinder spezifisch gefördert. Wenn sie aber aus der Schule kommen, gibt es kaum geeignete Plätze für sie. Für die Eltern beginnt ein verzweifelter Kampf.

Der 20-jährige Renato Lüthi hat Glück. Er arbeitet seit einigen Monaten in der Atelierwerkstatt der Brühlgut-Stiftung in Winterthur. Dort fertigt er unter anderem wachsgetränkte Holzbündelchen, mit denen man ein Cheminéefeuer entzünden kann. Die Arbeit macht ihm Spass, und seine Betreuerin Sandra Lumpisch ist begeistert von ihrem Schützling: «Er hat sich enorm gut integriert. Inzwischen bringt er sogar anderen den Znüni oder tröstet sie.» Für Renato ist das eine enorme Leistung. Denn der junge Mann ist Autist, kann nur mit Mühe sprechen. Lesen und Schreiben hat er nie gelernt.