Sweet Home: Neue EinrichtungstrendsEntdecken Sie die neue Wohnlichkeit
Mehr Wohlbefinden, Sinnlichkeit und neue Bedürfnisse: So modern und gemütlich richtet man sich in Zukunft ein.

Ehrlich, in wie vielen Wohnungen waren Sie schon, in denen es Ihnen wirklich wohl war? Wo Sie am liebsten gleich geblieben wären oder von denen Sie Inspirationen mit nach Hause genommen haben? Ja, klar, momentan sitzen wir vor allem in unseren eigenen vier Wänden – und das schon viel zu lange! Doch gerade diese Tatsache macht uns noch neugieriger, wie andere wohl wohnen. Wir brauchen dringend neue Inspirationen für unser Daheim, denn die Lust am Nestchenbauen ist auch mit dem schönen Frühlingswetter nicht verflogen. So verwundert es Sie bestimmt nicht, dass Wohnlichkeit nun ganz einfach ein grosses Must ist! Bei uns heisst sie Gemütlichkeit oder wir bezeichnen sie mit dem liebevollen Wort «heimelig».
Ich hoffe, dass ich es geschafft habe, mit den Geschichten und Homestorys auf dem Sweet Home Blog vielen von Ihnen die ambivalente Beziehung zu allem, was heimelig und gemütlich ist, auszubügeln. Denn das grosse Feedback, das ich per Mail, Instagram oder persönlich bekomme, sowie der anhaltende Erfolg des Sweet Home Blogs sind die besten Indizien dafür.

So versuche ich Ihnen auf dem Blog auch nicht einfach meine eigene Welt (in die Sie aber auf Instagram eintauchen können), oder nur meine persönliche Vorstellung von gemütlichen Wohnungen zu zeigen, sondern spannende, interessante und inspirierende Beispiele und Ideen vorzustellen. Zum Beispiel diese hier, die jede und jeder ganz einfach nachmachen kann. Egal, ob Sie nun eine fantastisch grosse, betörend attraktive oder unscheinbar normale Wohnung haben. Sie geht so:
Rücken Sie das Sofa statt an die Wand einfach mal vor das Bücherregal!
Stellen Sie eine schöne und gute Stehleuchte neben das Sofa.
Wenn es Ihnen noch nicht kuschelig genug ist, dann platzieren Sie noch einen hübschen Paravent in der Nähe des Sofas.
Und ganz wichtig: Vergessen Sie den Teppich nicht!
Gönnen Sie sich ein wohnliches Homeoffice

Wir haben alle einen neuen, superwichtigen Wohnbereich bekommen: das Homeoffice. Darüber habe nicht nur ich im letzten Jahr viel geschrieben. Doch was mir immer wichtig war, auch schon vor dieser Pandemie, war die Wohnlichkeit, die ein Arbeitsplatz zu Hause haben muss. Während der Arbeitsplatz im Büro, in der Agentur oder im Studio ein Teil der Firma ist, für die man arbeitet, gehört das Homeoffice zu unserem Zuhause, unserem Refugium, unserem sicheren Hafen. Mit der Homeoffice-Plicht wurden wir alle ziemlich überrumpelt. Auch ich, die ich schon lange von daheim aus arbeite, kam in ein paar sehr seltsame Situationen.
Da war zum Beispiel mein erster Videocall, den ich mit etwa 15 Personen einer grossen Firma und deren Agentur hatte, von denen ich 14 noch nie gesehen habe. Auf einmal waren alle morgens um acht in meinem Wohnzimmer – weil da das Internet besser funktioniert. Später, als unser Hündchen Daisy zu uns kam, habe ich einen Verstärker in meinem Arbeitszimmer installiert, denn die Calls waren nicht wirklich business-like, mit jagendem Hund und Mann im Hintergrund! Es ist auch daheim wichtig, Arbeit und Privatleben zu trennen. Nicht nur in professioneller Hinsicht, sondern auch, um die Privatsphäre zu schützen.
Kreieren Sie eine entspanntere Tischrunde

Eine andere Wohnsituation, die in der Pandemie eine neue Bedeutung bekommen hat, ist der riesengrosse Esstisch, welcher das Herz von vielen Wohnungen ist. Wie man heute so schön sagt, ist «Hosten» zum Lifestyle-, wenn nicht gar zum Statussymbol geworden. Doch Social Distancing und die Lockdowns haben das praktisch ausgelöscht. So macht es keinen Sinn, die «Hälfte» der Wohnung einem Riesentisch mit Eames-Stühlen rundherum zu opfern. Zur neuen Wohnlichkeit gehört nun eine intimere, entspanntere Tischrunde. Diese hier, mit Saarinen-Tisch und dick gepolsterten Stühlen aus den Seventies, ist ein wunderschönes Beispiel dafür. Ich glaube, in Zukunft werden auch Abendessen mit Freunden eher eine private, kleinere Angelegenheit werden. Grosse, lange Tafeln, enorme Holztische oder fast sitzungszimmerähnliche Esssituationen, werden privateren, sinnlicheren Tischrunden Platz machen.
Verlieben Sie sich in eine alte Kommode

Eine weitere wichtige Entwicklung in Sachen «Wohntrends» führt zurück. Es geht um die Wiederentdeckung von alten Möbelstücken, die schon einiges erlebt haben. Im Zentrum steht die gute alte Kommode. Sie spendet uns Trost in einer Zeit, in der wir uns verloren fühlen. Sie ist der sichere Hafen für alles, das uns lieb ist, und strahlt zumindest möbelmässig die Art von Liebe aus, die uns nur eine liebende Mutter oder Grossmutter vermitteln kann: eine Liebe, zu der Stärke und Unabhängigkeit gehören. So kann eine alte Kommode überall Platz nehmen. Sie braucht keine Villa, keine chice Altbauwohnung und auch kein grosses Trara um sich herum. Da sie schon viel gesehen und erlebt hat, versteht sie sich bestens mit Design oder auch Ikea und wandert treu mit von Wohnung zu Wohnung und von Lebensabschnitt zu Lebensabschnitt.
Bringen Sie Lieblinge harmonisch zusammen

In einer Wohnung, die wir kürzlich für eine Homestory besucht haben, hat es mehrere dieser starken, alten Stücke. Und zwar genau so, wie eben beschrieben: Sie stehen neben Ikea und mitten im modernen Leben und sich ständig wandelnden Alltag. Es handelt sich um die Wohnung von Lisa Mettier, die ihre Einrichtungskunst auch als Beratung anbietet. Hier ein Blick in ihr Schlafzimmer, in dem neben dem Bett und den Nachttischchen ein Tagesbett von Ilse Crawford für Ikea steht, sowie eine Stabelle, ein rustikaler Couchtisch und ein Kommoden-Sekretär. Alles wirkt ganz harmonisch und selbstverständlich modern und wohnlich. Für Einrichtungsberatungen von Lisa Mettier melden Sie sich über ihren Instagramaccount @studiomettier.
Entsagen Sie dem Minimalismus

Wer in diesen Zeiten von Lockdown und Homeoffice in einer Wohnung sitzt ohne Teppiche, ohne Vorhänge, ohne Bücher und ohne Blumen, bloss mit Designermöbeln und Marie-Kondo-Ordnung, ist meiner Meinung nach zu bedauern. Natürlich bin ich ganz stark der Meinung, dass alle so leben und wohnen sollen, wie sie möchten, und wie es sie glücklich macht. Aber ich bin auch überzeugt davon, dass schöne Dinge glücklich machen und Zeichen von einem reichen Leben sind. Auch lässt das Unperfekte noch einiges offen und ist nicht fix und fertig. All das gehört zu einem erfüllten Wohnen und macht das Zuhausesein lebendig, kreativ und inspirierend. So ist es auch selbstverständlich, dass bei der neuen Wohnlichkeit Minimalismus nicht wirklich dazugehört. Es geht aber auch nicht um den Maximalismus. Denn wenn die Wohnungen wild und ungezähmt sind, dann stört auch dies das intensive Zuhausesein.
Geben Sie sich der Sinnlichkeit hin

Zu einem reichen, ausgefüllten Wohnleben gehört die Sinnlichkeit. Wenn in der Fruchtschale bloss noch eine steinharte Zitrone ist, nirgends Blumen blühen, und alles ein bisschen abgestanden riecht, dann fehlt es an dem behaglichen Gefühl, das man sich im eigenen Zuhause wünscht. Füllen Sie die Schalen üppig mit Früchten, und essen Sie sie auch. Sorgen Sie mit Kräutern oder edlen, natürlichen Raumparfüms für einen angenehmen Geruch im Haus. Kaufen Sie Blumen, schmücken Sie die Wände mit Bildern und lassen Sie sich von all diesen Sinnen verführen und verwöhnen.
Vergessen Sie Weiss!

Zur Sinnlichkeit und zum neuen Verständnis von moderner Wohnlichkeit gehört auch die Farbe. Ein wunderschönes Beispiel, wie man die Liebe zur Farbe leben kann, zeigt die letzte Homestory auf Sweet Home. Das Zuhause der Töpferin Simone Fennel und ihrer Familie hat keine weissen Wände. Die Einrichtung verbindet Design, Fundstücke, Kunst, Asiatisches und Antikes und ist ein wunderschönes Beispiel für die neue Wohnlichkeit. Simone und ihr Mann Nils wollen auch, wie beide sagten, nie mehr in Weiss wohnen. Auch erzählten sie mir, dass es vielen von ihren Freunden gleich geht. Entdecken Sie hier das wunderschöne Zuhause der Familie Wagner-Fennel, mit sanftgrünen Wänden einer rosafarbenen Küche und einem sonnig gelben Treppenhaus.
Gestalten Sie die Räume bewusster

Wohnlichkeit hat viel mit einer gekonnten Raumgestaltung zu tun. Dabei geht es nicht etwa um Umbauten. Mit bestimmten Möbelstücken oder Farben lässt sich viel machen. Ein tiefes Sideboard etwa ist ideal, um einem Raum eine neue Ebene zu geben. Passen Sie das tiefe, lange Möbel in der Art und Beschaffenheit an die übrige Einrichtung an oder wählen Sie gar die gleiche Farbe wie bei der Wand. So wirkt es elegant und diskret und Sie können es viel freier beladen mit schönen Dingen. Ein anderer Trick, um mehr Gemütlichkeit in hohe Räume zu zaubern, geht mit einem farbigen Wandanstrich, der nicht ganz bis zur Decke geht. Wie schön es aussieht, wenn ein Möbel die gleiche Farbe hat wie die Wand, sehen Sie im obigen Beispiel der Familie Wagner-Fennel. Gehen Sie auch nochmals zurück an den Beginn dieser Bloggeschichte und überlegen Sie sich, wie Sie Ihr Sofa besser, wohnlicher und einladender platzieren können. All diese Ideen machen Lust, dem Zuhause mehr zu geben, es immer wieder neu zu sehen und sich nie zu zieren, wenn es um die Wohnlichkeit geht.
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