Entwurf für Syrien-Friedensplan veröffentlicht
Während um den Flughafen von Aleppo Kämpfe toben, hat eine arabische Zeitung einen Friedensplan für Syrien publiziert. Die Uno soll daran mitgewirkt haben.

Wie das Blatt «Al-Sharq Al-Awsat» heute Donnerstag berichtete, haben in Syrien lebende Angehörige der gemässigten Opposition und einige Vertreter des Regimes von Präsident Bashar al-Assad an der Ausarbeitung des Dokuments mitgewirkt. Möglicherweise könnte der Plan, der die Bildung eines Übergangsparlaments mit zwei Kammern unter Beteiligung von Vizepräsident Faruk al-Sharaa vorsieht, zur Gesprächsgrundlage für konkrete Verhandlungen werden.
Denn die russische Regierung hat den syrischen Aussenminister Walid al-Muallim und Oppositionsführer Moas al-Chatib für Ende Februar nach Moskau eingeladen. Einen Haken hat der Friedensplan allerdings: Er lässt offen, was mit Präsident Assad geschehen soll, der einen Rücktritt bis heute ablehnt.
Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Sana begrüsste Damaskus zwar «die Einladung an Al-Muallim zu einem Gespräch mit seinem Amtskollegen Sergej Lawrow». Dies sei aber nicht gekoppelt an ein Treffen mit Oppositionellen. Der Opposition stehe es jederzeit frei, sich mit den Vertretern der Regierung «auf syrischen Staatsgebiet» zu treffen, erklärte das Aussenministerium.
Kerry strebt Verhandlungslösung an
Erst gestern wurde bekannt, dass der neue US-Aussenminister John Kerry sich bei seiner ersten Auslandsreise die Suche nach einer Friedenslösung für den Bürgerkrieg in Syrien voranbringen will.
Nach einem Treffen mit dem jordanischen Aussenminister Nasser Judeh sagte Kerry am Mittwoch in Washington, er habe einige Vorstellungen dazu und wolle diese in diesem Monat bei seinen Gesprächen in Europa und im Nahen Osten zur Sprache bringen. Er sei zuversichtlich, den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad zu einer Verhandlungslösung bringen zu können.
Gefechte um Flughafen in Aleppo
In der nordsyrischen Stadt Aleppo liefern sich nach Angaben von Aktivisten Regierungstruppen den dritten Tag in Folge Gefechte mit Rebellen. Besonders umkämpft sei der Flughafen. Kampfflieger der Regierung beschossen heute Donnerstag Stellungen der Rebellen in der Nähe des Flughafens, meldete das Syrische Beobachtungszentrum für Menschenrechte in London.
Die Truppen von Präsident Bashar al-Assad versuchen, den Vormarsch der Rebellen aufzuhalten. Der Flughafen werde noch von regimetreuen Truppen kontrolliert, so Rami Abdul-Rahman vom Beobachtungszentrum. Die Rebellen greifen den Flughafen seit Wochen immer wieder an.
Hochrangiger Iraner in Syrien getötet
In Syrien haben Rebellen offenbar einen Kommandanten der iranischen Revolutionsgarden getötet. Hossam Chosch Nuwais sei auf der Strasse von Damaskus nach Beirut Opfer «bewaffneter Terroristen» geworden, teilte die iranische Botschaft im Libanon heute Donnerstag mit.
Ein Rebellen-Kommandant sagte, der Angriff sei nahe der syrischen Stadt Sabadani im Grenzgebiet zum Libanon erfolgt. Chosch Nuwais leitete eine iranische Agentur, die den Wiederaufbau des Libanon nach dem Krieg zwischen Israel und der vom Iran geförderten Hisbollah-Miliz im Jahr 2006 unterstützt.
Die libanesische Zeitung «Al-Safir» berichtete, Chosch Nuwais sei in Syrien gewesen, um Pläne für den Wiederaufbau der im Bürgerkrieg stark zerstörten Wirtschaftsmetropole Aleppo zu überprüfen.
Seit nahezu zwei Jahren tobt in Syrien ein Bürgerkrieg. Iran ist einer der wenigen und zugleich wichtigsten Verbündeten des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. Im September hatten die Revolutionsgarden bestätigt, dass die Elitetruppe die syrischen Machthaber mit Beratern vor Ort unterstützt.
sda/AP/rub
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