«Er jagte uns durch die Schule»
Maskiert und mit einem Schwert attackierte ein 21-Jähriger Schüler und Lehrer einer schwedischen Schule. Augenzeugen berichten von dramatischen Szenen.
«Wir dachten zuerst an einen Witz», sagt der 14-jährige Schüler Laith dem schwedischen Fernsehsender SVT. Ein Mann mit Maske und einem langen Schwert griff in einem Café eines Schulhauses im schwedischen Ort Trollhättan mehrere Menschen an. Dabei tötete er zwei Menschen und verletzte mehrere Schüler mit Stichen in den Bauch und in die Brust. Der Täter wurde durch die Schüsse der Polizei getötet. Zwei Opfer kämpfen im Spital ums Überleben.
Laith will den Täter gesehen haben, als er die Schule betrat. «Einige Schüler waren fasziniert und gingen zu ihm hin. Sie wollten das Schwert anfassen und Fotos mit ihm machen», sagt er. Als er gemerkt habe, dass der Mann Menschen angriff, habe er sich sofort in einem Klassenzimmer versteckt.
«Der ganze Korridor war voller Blut»
Ein 13-jähriges Mädchen sagte der Zeitung «Aftonbladet», dass gerade ihre Schwedisch-Stunde begonnen hatte, als sie Lärm aus einem anderen Klassenzimmer vernommen hätten. Ihr Lehrer sei nachschauen gegangen, sei dann zurückgerannt und habe die Tür verschlossen. «Ich hatte schreckliche Angst. Jemand begann zu weinen und dann begann ich auch zu weinen. Der ganze Korridor war voller Blut», so das Mädchen.
Ein Schüler des toten Lehrers beschrieb dem Portal «The Local» die Situation folgendermassen: «Die Schwester einer Klassenkameradin hat uns angerufen und gewarnt, dass ein Mörder in der Schule sei. Wir haben das Zimmer abgeschlossen, aber unser Lehrer war noch immer draussen.» Er habe den Lehrer warnen wollen. Der maskierte Mann habe den Lehrer aber bereits getötet. Danach habe ihn der Täter verfolgt. «Wenn ich nicht weggerannt wäre, hätte er mich getötet», ist sich der Schüler sicher. «Ich fürchte mich, alle fürchten sich hier.»
Chaos und Panik
«Er hat seltsame Musik gespielt und kein Wort gesagt», erzählt eine Schülerin «Aftonbladet». Als ein Lehrer aus einem Klassenzimmer gekommen sei und ihn gebeten habe, zu verschwinden, habe der Maskierte plötzlich auf ihn eingestochen. «Dann jagte er uns durch die Schule», sagt sie. «Ich hatte furchtbare Angst.» Fünf Minuten, nachdem die Polizei alarmiert wird, kommen Polizisten an der Schule an, schiessen zweimal auf den Täter. Ein Schuss trifft ihn in den Brustkorb.
Nach dem Angriff dauert es Stunden, bis sich Chaos und Panik an der Schule gelegt haben. Viele weinen. Einige versuchen anfangs, die Polizei-Absperrungen zu überwinden, weil sie noch Angehörige in der Schule vermuten. Nach und nach dringen die traurigen Nachrichten zu ihnen durch.
Lehrer diskutierten über ihre Sorgen
Schwedischen Medienberichten zufolge fand in der Schule am Donnerstagmorgen eine Versammlung statt, in der die Sorgen der Lehrer diskutiert wurden, nach denen die Schule zu leicht zugänglich sei. Ein Café an der Schule sei auch für Erwachsene offen gewesen, es hätte nicht kontrolliert werden können, wer hinein kommt, hiess es.
Die Schüler müssen nach einem Bericht der Zeitung «Dagens Nyheter» durch das Café gehen, um die schuleigene Cafeteria und andere Bereiche der Schule zu erreichen. Der schwedische Ministerpräsident Stefan Löfven strich seine geplanten Termine und reiste nach Trollhättan. Er sprach von einem schwarzen Tag. Seine Gedanken seien bei den Opfern und ihren Familien, den Schülern, Mitarbeitern sowie der ganzen betroffenen Gemeinde. «Keine Worte können beschreiben, was sie gerade durchmachen.»
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