Erb-Prozess: «Genial – genial kriminell»
Die Staatsanwaltschaft liess Pleitier Rolf Erb in einem düsteren Licht erscheinen, während sein Verteidiger das Bild eines florierenden Konzerns zeichnete. In zwei Sätzen erklärte er dessen Konkurs.
Mit Spannung wurde es erwartet, das Plädoyer des Strafrechtlers Lorenz Erni. Nach Viktor Vekselberg und Roman Polanski vertritt er Rolf Erb, den letzten Konzern-Chef des gleichnamigen Familienimperiums, am Zürcher Obergericht. Der renommierte Anwalt zeichnete im Berufungsprozess das Bild eines florierenden Unternehmens: Die Erb-Gruppe war im anklagerelevanten Zeitraum von 1998 bis 2003 «gut unterwegs». Die Bankschulden seien zwar um 20 Prozent gestiegen. Ihnen gegenüber stand aber ein Umsatzwachstum von 50 Prozent.