Erfolg mit iPad mini
Das verkleinerte iPad verkauft sich aussergewöhnlich gut: Wahrscheinlich gehen dieses Jahr 55 Millionen Exemplare über den Ladentisch. Warum Apple damit ein Problem haben dürfte.
Lange hat sich der iPhone-Konzern seit der Lancierung des ersten 9,7-Zoll-Tablets im Frühling 2010 gegen ein iPad mit kleinerem Bildschirm gewehrt. Aber nur bis 2012: Im vergangenen Herbst stellte Firmenchef Tim Cook das iPad mini vor, das mit einem 7,9 Zoll grossen Display daherkommt.
Der Verkaufserfolg spricht für sich: Die Kunden stehen aufgrund seiner Kompaktheit, des geringen Gewichts und des bezahlbaren Verkaufspreises auf die kleine Schiefertafel – trotz der im Vergleich zum iPad 3 und iPad 4 schlechteren Bildqualität. Einer neuen Analyse des Marktforschungsunternehmens Displaysearch zufolge gingen allein im ersten Monat des neuen Jahres 5 Millionen Mini-Tablets über den Ladentisch.
Kannibalisierung, also doch
Zahlen, die den iPhone-Hersteller eigentlich jubeln lassen müssten. Die Kehrseite der Medaille ist das schwindende Interesse an den Modellen iPad 3 und 4. Im Dezember kauften Apple-Kunden laut Displaysearch weltweit 7,4 Millionen iPads in Normalgrösse, im Januar 2013 nur noch 1,3 Millionen. Damit bewahrheitet sich, was zum Beispiel Techanalyst Shaw Wu bereits vor vier Monaten thematisierte: Das iPad mini kannibalisiert das iPad.
Lieber klein und leicht statt gross und scharf. Was ändert sich dadurch für Apple? Displaysearch ging bislang davon aus, dass Apple in diesem Jahr 40 Millionen Mini-iPads und 60 Millionen normal grosse iPads absetzen wird. Jetzt schätzen die Marktforscher, dass 2013 55 Millionen Apple-Kleintablets und 33 Millionen 9,7-Zoll-iPads über den Ladentisch gehen werden. Dies wiederum würde sinkende Margen und geringere Umsätze bedeuten.
Wie wird Apple reagieren?
Die nächste Frage lautet: Wie wird Apple reagieren? Als gesichert gilt, dass das nächste iPad mini mit einem Retina-Display ausgestattet sein wird. Dies wiederum würde den Margendruck weiter erhöhen, da die Kosten für die Herstellung ansteigen. Allerdings dürften die Verkaufszahlen beim Normal-iPad noch dieses Jahr wieder in die Höhe schnellen. Dann nämlich, wenn Apple den iPad-4-Nachfolger zeigt, der handlicher und leichter sein dürfte. Das iPad 5 wird wahrscheinlich im Herbst erscheinen, das nächste iPad mini könnte bereits im Frühjahr das Licht der Welt erblicken.
Wird sich der Apfelkonzern also an der Spitze behaupten können? Schwierig zu sagen. Fest steht: Die Konkurrenz drängt. Laut den kürzlich publizierten Zahlen des Marktforschungsunternehmens IDC konnte Apple zwar im vierten Quartal 2012 knapp 23 Millionen iPads verkaufen (und führt den Weltmarkt der Tablet-Computer mit 43,6 Prozent weiter an), Samsung wächst in diesem Segment jedoch viel schneller. Die südkoreanischen Konkurrenten konnten ein Plus von 263 Prozent verzeichnen.
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