Ersehnter Aufbruch,erzwungene Heimkehr
Bern war für Paul Klee die Stadt seiner Jugend – und der letzten Jahre. Der Maler litt in seinem Refugium, war aber sehr produktiv. Das Zentrum Paul Klee zeigt im Jubiläumsjahr eine facettenreiche Ausstellung.

Kurz nach der knapp bestandenen Matura 1899 schreibt der junge Mann, schon länger schulmüde und auf dem Sprung an die Kunstakademie in München, ohne falsche Bescheidenheit an seinen Vater: «Bücherwurm und Schulmeister kann ich in Bern ganz gut werden, Künstler aber in Gottesnamen nicht.» Und ein Künstler wollte er werden. Bereits als Gymnasiast hatte Paul Klee seine Skizzenbücher mit Landschafts- und Stadtansichten gefüllt. Bern hielt er mehrmals in fast klassischen Postkartenansichten fest: den Zytgloggeturm, das Münster oder Ausblicke vom Rosengarten auf die Altstadt. 1909/10 schuf Klee, damals schon in Deutschland wohnhaft, etliche Darstellungen des Mattequartiers. Hier experimentierte er bereits mit Verzerrungen und Verfremdungen des Sujets oder löste die Altstadtsilhouette in einem sprunghaften Linienspiel auf.