Erstmals schafft ein Albino den Sprung in Tansanias Parlament
In Afrika werden Albinos gejagt und getötet, ihre Leichenteile bringen horrende Summen ein. Nun hat es einer der Verfolgten in ein politisches Amt geschafft.

Im ostafrikanischen Tansania ist erstmals ein Albino ins Parlament gewählt worden. Salum Khalfani Bar'wani habe bei der Abstimmung am Sonntag ein Mandat für den Wahlbezirk Lindi Urban im Südosten Tansanias errungen, sagte eine Sprecherin der Oppositionspartei CUF am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP.
Bar'wani selbst zeigte sich erfreut. «Wir haben den Menschen gezeigt, dass wir ganz normal sind», sagte er. Auch Ernest Kimaya von der tansanischen Albino-Vereinigung begrüsste die Wahl als «sehr gute Entwicklung». Das bisher einzige Albino-Parlamentsmitglied, die Abgeordnete Al-Shymaa Kway-Geer, war 2008 von Präsident Jakaya Kikwete berufen und nicht gewählt worden.
Glücksbringer und Vorboten von Reichtum
Albinos, denen die Farbpigmente in Haut, Haar und Augen fehlen, gelten in Teilen Afrikas als Glücksbringer und Vorboten von Reichtum. Sogenannte Zauberer verwenden Leichenteile von Albinos, für die offenbar hohe Summen bezahlt werden, bei ihren Ritualen.
Vor allem in Tansania und im benachbarten Burundi wurden in den vergangenen Jahren dutzende Albinos getötet. Die kanadische Nichtregierungsorganisation «Under the same sun» (Unter der selben Sonne) schätzt die Zahl der Morde in den vergangenen zwei Jahren auf mehr als 100. Albinos sind in Afrika auch im täglichen Leben oft Diskriminierungen ausgesetzt.
AFP/miw
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