Erwin Beyeler verliert im Parlament an Goodwill
Die Verstrickungen in die Affäre Ramos könnten die Wiederwahl-Chancen des Bundesanwaltes senken.

Viele Freunde hat Bundesanwalt Erwin Beyeler im Parlament ohnehin nicht. Doch nach den Enthüllungen der «Weltwoche», die auf eine Verstrickung Beyelers in die Affäre Ramos hindeuten, ist sein Kredit noch kleiner geworden. Und damit auch die Chance auf eine Wiederwahl. Was in Bundesbern für Irritationen sorgt: Beyeler soll im Sommer 2002 als Chef der Bundeskriminalpolizei die Einsetzung des kolumbianischen Drogenhändlers Ramos gegen Bezahlung empfohlen haben. Dieser brachte dann die Ermittlungen gegen Oskar Holenweger ins Rollen. «Für mich hat Beyeler zusätzlich an Glaubwürdigkeit verloren», sagt der grüne Nationalrat Daniel Vischer, «und das unabhängig vom Ausgang des Holenweger-Prozesses.» Beyeler habe offensichtlich nicht die Wahrheit gesagt: Denn wie sich jetzt zeige, habe dieser eine aktive Rolle bei der Einsetzung des Drogenspitzels gespielt. Laut Jurist Vischer fehlte dazu die gesetzliche Grundlage.