«Es droht eine Kreditklemme»
Urs Müller, Präsident des Verbands der Kantonalbanken, widerspricht den Warnungen der Schweizerischen Nationalbank vor einer Hypothekarblase. Sorgen macht er sich um die KMU.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hatte letzte Woche vor einer Hypothekarblase gewarnt und laut darüber nachgedacht, für das Geschäft der Immobilienfinanzierung antizyklische Kapitalpuffer zu verlangen. Urs Müller, Präsident des Verbands der Kantonalbanken, widerspricht nun der SNB in einem Interview mit der «Aargauer Zeitung» (Artikel online nicht verfügbar).
Er sei nicht der Meinung, dass es generell zu einer Überhitzung des Marktes gekommen sei, sagt Müller gegenüber der Zeitung. «Die Preissteigerung von Immobilien ist von einer stärkeren Nachfrage getrieben.» Ausnahmen seien Luxussegmente am Zürichsee und am Genfersee.
«Das Problem liegt bei der SNB»
Antizyklische Kapitalpuffer seien ein wenig sinnvolles Mittel im Kampf gegen das Problem. Es sei nicht sicher, dass wegen dieser neuen Vorschriften weniger Hypotheken vergeben würden, sagt Müller und spielt den Ball zurück an die SNB: «Das Problem sind die tiefen Zinsen, welche in der Entscheidungsautonomie der Nationalbank selbst liegen.»
Weiter beklagt sich Müller über unterschiedliche Massstäbe in der Verschärfung der Eigenmittelvorschriften. «Im Vergleich zu den Grossbanken, die als eigentliche Verursacher der Krise gelten, müssen die Kantonalbanken die neuen Vorschriften bereits bis 2016 umsetzen, während die Grossbanken Zeit bis 2018 haben.»
«Es droht eine Kreditklemme»
Die Anhäufung von Eigenkapital durch die Banken resultiere in einer zurückhaltenderen Kreditvergabe, sagt Müller. «Zu spüren bekommen dies nicht zwingend die Hypothekarkunden, sondern unter Umständen die KMU.» Es drohe eine Kreditklemme. «Wenn die KMU weniger gut zu Krediten kommen, kann dies wohl nicht im Sinn der Volkswirtschaft sein.»
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