
Die gestrige Rede des russischen Präsidenten in Jalta lässt nichts zu wünschen übrig an Symbolik: Hier haben im Februar 1945 Roosevelt, Churchill und Stalin die Neuordnung Europas beschlossen. Diesmal diktiert Wladimir Putin im Alleingang, wie die Grenzen gezogen werden, und die Aussage ist glasklar: Die Krim ist russisch und bleibt russisch. Putin bezeichnete die zur Ukraine gehörige Halbinsel als «Mittel der Versöhnung», die Krim könne in Russland «eine einmalige, verbindende Rolle spielen und helfen, die Wunden des Zerfalls des 20. Jahrhunderts zu heilen». Die ganze russische Regierung hat er für diese Botschaft auf die annektierte Halbinsel schaffen lassen, den Sicherheitsrat und das halbe Parlament. Damit hat Putin vor dem Heimpublikum Einheit markiert und gleichzeitig dem Westen signalisiert, dass dieser die ganze russische Politelite auf die Sanktionsliste setzen muss, wenn er jene bestrafen will, die die Annexion der Krim befürworten.
Es geht um die Krim, Dummkopf
Rhetorik und Schattengefechte vernebeln Putins Motiv, weshalb er in der Ostukraine den Krieg anfacht.