«Es handelt sich um eine klassische Strategie, die oft angewandt wird»
In Deutschland wird heftig über einen möglichen Kurswechsel gegenüber Griechenland gestritten: Korrespondent David Nauer zur Gemütslage in Berlin – und darüber hinaus.
Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Wolfgang Schäuble halten einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone nun für verkraftbar, berichtete der «Spiegel» im Hinblick auf den möglichen Wahlsieg des Linksbündnisses Syriza. Ein deutscher Regierungssprecher sagte später hingegen, es gäbe keine Kursänderung. Alles nur ein Sturm im Wasserglas?
Bis zu einem gewissen Grad ja. Denn es handelt sich um ein Ereignis, das nur vielleicht in der Zukunft eintritt. Es ist ja nicht sicher, ob Syriza die griechischen Wahlen überhaupt gewinnt, und es ist auch nicht gesagt, dass eine allfällige linke Regierung die europäischen Abmachungen in Sachen Finanzhilfen tatsächlich bricht. Es ist also in dieser Hinsicht eine sehr theoretische Diskussion – typisch für den deutschen Politikbetrieb.