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«Es ist wirklich dringend, dass wir handeln»

«Wir brauchen die EU, und die EU braucht uns ­eigentlich auch»: Bundesrat Ueli Maurer. Bild: Fabian Unternährer/13 Photo

Wie fühlen Sie sich im Zentrum der Globalisierungselite?

Das WEF wird immer grösser, die Staus immer länger. Wird das WEF zu gross für die Schweiz?

Das WEF wird in der Schweiz recht kritisch beurteilt.

Sie haben den amerikanischen Finanzminister Steve Mnuchin getroffen. Wie war er?

Wie meinen Sie das?

Zum Beispiel?

War das Mnuchin bewusst?

Mnuchin hat sich aber hier kritisch zu den Krypto­währungen geäussert. Sie ermöglichten Geldwäsche, Terrorfinanzierung und illegale Geschäfte. Er will sie regulieren.

Dass man etwas dagegen unternehmen muss?

Betreffend Regulierung muss man aber feststellen, dass uns die Amerikaner immer zu Massnahmen gezwungen haben – Geldwäscherei, Steuern, Bankgeheimnis. Aber sie selbst machen nicht, was sie von anderen fordern. Zum Beispiel beim automatischen Informationsaustausch, bei der Bankenregulierung. Im Bundesstaat Delaware können Firmen gegründet werden, ohne dass der eigentliche Eigentümer sich zu erkennen geben muss.

«Ja, Trump provoziert, und manchmal ist es offensichtlich, dass er es nicht mit vertieftem Wissen macht.»

Bundesrat Ueli Maurer

Glauben Sie, dass die Regierung Trump Verständnis zeigen wird für den Sonderfall Schweiz?

Trumps Betonung von «America First» lässt eher das Gegenteil befürchten.

Was heisst das?

Wie bei der Kohäsionsmilliarde für Osteuropa, wo die EU dann der Schweizer Börse die ­Anerkennung verweigert hat?

Sondern?

Was dann?

Aber die EU scheint wenig Entgegenkommen zu zeigen.

«Die SVP hat die Sache jeweils schon durchdacht, bevor wir provoziert haben.»

Bundesrat Ueli Maurer

Zurück zu Trump. Sie scheinen wenig Mühe mit seinem doch sehr unorthodoxen Stil zu haben.

Hat Ihr Verständnis damit zu tun, dass auch Ihre Partei, die SVP, gerne attackiert und provoziert?

Ein ungelöster Konflikt zwischen der Schweiz und den USA besteht weiterhin, weil einige Banken noch immer unter Strafandrohung stehen wegen Steuervergehen. Gibt es eine Lösung?

Die amerikanische Regierung hat die Schweiz auf eine Liste der Währungsmanipulation gesetzt, weil die Nationalbank am Devisenmarkt interveniert, um den Franken zu schwächen. Sehen Sie hier eine Lösung?

Was bedeutet die US-Steuer­reform für die Schweiz?

Welche?

Müssen Sie an Ihrer Vorlage zur Unternehmenssteuerreform wegen der neuen Situation in den USA noch Anpassungen vornehmen?

Wenn nicht?

Warum?

Diese Woche haben die ­Amerikaner Schutzzölle auf Waschmaschinen und Solar­zellen bekannt gegeben. Eine stärkere Abschottung würde die Schweiz als Exportland treffen.

War das ein Thema mit ­Finanzminister Mnuchin?

Was meinen Sie damit?

Dafür haben Sie Verständnis?

Die amerikanische Regierung musste ihre Tätigkeit in den letzten Tagen teilweise ­einstellen, weil das Geld aus­gegangen ist. Das könnte Ihnen auch blühen.

Und wenn das Volk am 4. März Nein sagt zur Verlängerung der Bundes- und der Mehrwertsteuer?

Finden Sie es richtig, dass man darüber alle 15 Jahre abstimmen muss?

Es erinnert daran, dass die Schweiz föderalistisch ­aufgebaut ist.