«Es wird eine Weile dauern, bis ich es fassen kann»
Michelle Gisin ist nach ihrer Goldmedaille in der Kombination überglücklich für sich und Bronzemedaillengewinnerin Wendy Holdener.
Die beiden Schweizerinnen hatten sich bereits vor dem Start von Lindsey Vonn umarmt, wenige Sekunden später konnten sie gemeinsam jubeln, als die Amerikanerin ausgeschieden war.
Gisin hatte sich bereits in der Abfahrt in eine gute Ausgangslage gebracht. Die Engelbergerin beendete die Abfahrt als gute Dritte, auf Lindsey Vonn verlor sie nur 77 Hundertstel. Im Slalom fuhr sie aggressiv-sicher, und brachte einen Vorsprung von 97 Hundertstel auf Mikaela Shiffrin ins Ziel. Sie konnte ihr Glück kaum fassen: «Das wird noch eine Weile dauern», sagte sie mit einem strahlenden Lachen.
Video: Hier gratuliert ein Koreaner Gisin auf Deutsch.
Für Michelle Gisin war es «das Grösste», dass ihre Schwester dabei war und mitfieberte, ebenso wie am Slamomhang Bruder Marc und ihr italienischer Freund. Grundsätzlich war sie aber vor allem dankbar: «Die Medaille ist für so viele Leute.»
Trotz der gelungenen Abfahrt hatte sie gezweifelt: «Es war im Slalom so häufig ein Krampf diesen Winter, ein Murks, jetzt habe ich einfach gehofft, dass ich endlich einmal einen guten Lauf zusammenbekomme und jetzt ist es mir gelungen.» Ihr besonderer Dank galt ihrem Servicemann: «Er hat alles richtig gemacht.»
Nach Dominique nun Michelle
Damit kann in der Familie Gisin schon wieder gejubelt werden. Vor vier Jahren in Sotschi hatte Michelles Schwester Dominique die Goldmedaille in der Abfahrt gewonnen, nun kann Michelle jubeln. Umso schöner, weil am Vortag die Abfahrt ein so bitteres Ende genommen hatte, als sie mit der Überquerung der Ziellinie stürzte.
Unglaublich stolz war natürlich ihre Schwester, die im Zielraum mitgelitten hatte. «Gestern war alles so bitter. Ich wusste heute, es kommt gut oder sie wird einfädeln. Jetzt bin ich so froh.»
Holdener, die Weltmeisterin in der Kombination, holte ihre zweite Medaille nach Silber im Slalom. Sie hatte in der Abfahrt 2,74 Sekunden verloren, was letztlich eine zu grosse Hypothek war. Sie freute sich mit ihrer Kollegin, so wie sich umgekehrt diese im Vorjahr nach der WM mit ihr gefreut hatte. «Es ist sehr schön, dass ich dies nun so miterleben darf.» Dass ihre eigene Medaille nun eine andere Farbe hat als noch an der WM, stört sie nicht: «Es war eine andere Ausgangslage, ich bin froh, dass ich irgendwie noch in die Medaillen kam.»
Silber und Bronze - die Bilanz der Schwyzerin kann sich sehen lassen. Dies schon vor dem Teamevent, wo sie noch Gelegenheit erhält, ihren Medaillensatz zu komplettieren. Kann die Schweiz Gold gewinnen? «Sag niemals nie, ich freue mich jedenfalls sehr auf den Event. Wir müssen alle locker bleiben.»
Mikaela Shiffrin war die grosse Favoritin auf Gold gewesen, sie war aber trotz dem verpassten zweiten Sieg happy: «Ich habe Gold und Silber, das ist unglaublich. es waren lange zwei Wochen, mit anfänglich vielen Verschiebungen und einem sehr langen Tag nach meinem Riesenslalom-Gold. Danach musste ich mich zuerst wieder finden.»
Denise Feierabend, die dritte Schweizer Starterin, hatte sich in der Abfahrt zu viel Rückstand eingeschlagen, um für einen Spitzenrang noch in Frage zu kommen. 3,67 Sekunden büsste sie ein, mit ihrer anschliessenden Steigerung war sie nicht ganz zufrieden: «Es wäre noch mehr drin gewesen. Ich war auf dem richtigen Weg, aber für den Sprung nach ganz vorne hat es nicht mehr gereicht.»
Die leicht angeschlagene Lara Gut hatte schon tags zuvor ihren Verzicht bekanntgegeben.
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