Immer wieder FestnahmenEuropol schlägt Alarm wegen Verbreitung von Waffen aus 3D-Druckern
Um das Problem anzugehen, müssten Ermittler, Privatsektor und die «akademische Welt» zusammenarbeiten, sagt die Polizeibehörde.

Die europäische Polizeibehörde Europol betrachtet Waffen aus 3D-Druckern als zunehmende Gefahr. In den vergangenen Jahren sei die Zahl der selbstgebauten Waffen gestiegen, die bei Ermittlungen in Europa beschlagnahmt wurden, erklärte der ranghohe Europol-Vertreter Martin van der Meij am Freitag. «Die Bedrohung durch 3D-gedruckte Waffen ist sehr präsent auf dem Radar von Europol.»
Europol hatte in dieser Woche einen Kongress in Den Haag veranstaltet, um mit Vertretern der Strafverfolgungsbehörden, Ballistik-Experten, Gerichtsmedizinern und politischen Entscheidungsträger über die Gefahr durch selbstgebaute Waffen aus 3D-Druckern zu beraten.
Anschlag in Halle
«Eine solche Herausforderung kann nur bewältigt werden, wenn die Expertise, die Ressourcen und das Wissen der Strafverfolgungsbehörden, des Privatsektors und der akademischen Welt zusammengeführt werden, um diese Waffen von den Strassen zu entfernen», betonte van der Meij.
Europol verwies auf den Anschlag in Halle im Jahr 2019, bei dem der rechtsextreme Attentäter eine Waffe einsetzte, die er aus im 3D-Drucker hergestellten Teilen zusammengebaut hatte.
Die spanische Polizei hob im April 2021 eine illegale Werkstatt zur Herstellung von Waffen aus 3D-Druckern auf Teneriffa aus. Einen Monat später wurden in Grossbritannien bei Ermittlungen zu rechtsextremen Anschlagsplänen zwei Männer und eine Frau festgenommen, die im Besitz von Komponenten für selbstgebaute Waffen aus dem 3D-Drucker waren.
AFP/oli
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