Ex-General Gotovina muss hinter Gitter
Das UNO-Tribunal für das ehemalige Jugoslawien hat den Kroaten Ante Gotovina wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt – zu 24 Jahren Haft.

Beim Prozess gegen den kroatischen Ex-General Ante Gotovina ist der mitangeklagte Ex-General Mladen Markac zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Dabei sei der angegriffene Gesundheitszustand des früheren Chefs der kroatischen Sonderpolizei berücksichtigt worden.
Dies sagte der Vorsitzende Richter Alphons Orie bei der Urteilsverkündung. Für Markac hatte die Anklage 23 Jahre Gefängnis verlangt. Markac sei ebenfalls verantwortlich für die kroatische Militäroperation «Sturm» im Jahr 1995. Damals waren mehr als 300 serbische Zivilisten getötet und mehr als 90 000 gewaltsam vertrieben worden.
Staatsanwalt forderte 27 Jahre
Ante Gotovina wurde für Kriegsverbrechen an serbischen Zivilisten zu 24 Jahren Gefängnis verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte 27 Jahre Haft gefordert. Der Internationale Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag sah es erwiesen an, dass Gotovina massgeblich für ungesetzliche Angriffe sowie Morde, Vertreibungen und Plünderungen in der seinerzeit von Serben bewohnten Region Krajina verantwortlich ist.
Ein weiterer Ex-General wurde freigesprochen. Die Vorwürfe von Kriegsverbrechen gegen den früheren Garnisonskommandanten Ivan Cermak seien von der Anklagevertretung nicht hinreichend bewiesen worden.
In Kroatien wurde die Urteilsverkündung von Demonstrationen begleitet. Die dortige katholische Kirche und die Regierungschefin Jadranka Kosor hatten Freisprüche für die Generäle verlangt. Vor allem Gotovina gilt in Kroatien als Nationalheld, weil er die territoriale Zerstückelung des Landes durch serbische Aufständische Truppen verhindert habe.
SDA/raa
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