Ex-Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz im Visier der Finma
Die Finanzmarktaufsicht ermittelt gegen Pierin Vincenz. Grund sind mögliche Interessenskonflikte.

Als die «SonntagsZeitung» vor gut einer Woche enthüllte, dass es gegen Raiffeisen ein Enforcementverfahren der Finma gibt, legte Ex-Chef Pierin Vincenz noch grossen Wert auf die Feststellung, er stehe nicht im Visier der Bankenaufsicht.
Gestern Abend verschickte nun seine Pressestelle folgendes Statement von Vincenz: «Ich bin von der Finma am 1. November 2017 darüber informiert worden, dass im Zuge des Verfahrens gegen Raiffeisen Schweiz auch gegen mich persönlich ein Enforcement-Verfahren bezüglich Handhabung von Interessenkonflikten während meiner Zeit bei Raiffeisen Schweiz eröffnet worden ist. Ich bin der Ansicht, potenzielle Interessenskonflikte mit der notwendigen Sorgfalt behandelt zu haben, und habe der Finma für die Untersuchung meine volle Unterstützung zugesichert.»
Raiffeisen-Zeit beleuchtet
Die Untersuchung beleuchtet den Zeitraum von 2010 bis 2015, in der Vincenz Raiffeisen-Chef war. Es gab ein paar kritische Punkte: 2013 schluckte Raiffeisen die noble Wegelin, die älteste Privatbank der Schweiz. Hinzu kamen viele Übernahmen von kleineren Firmen, Start-ups teilweise, die mehr oder weniger erfolgreich in den Raiffeisen-Verbund integriert oder, wie im Fall des Derivateherstellers Leonteq, ins Geschäft eingebunden wurden. Als Vincenz Ende September 2015 zurücktrat, ein halbes Jahr früher als vorgesehen, installierte er am letzten Tag seiner Amtszeit seine Lebensgefährtin Nadja Ceregato als Rechtschefin in der Geschäftsleitung. Im Moment nimmt sie bei Raiffeisen eine Auszeit. Eine Untersuchung der Finma gegen Cerregato gibt es allerdings nicht.
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