Ex-Sarasin-Mitarbeiter wollte sich das Leben nehmen
Gemäss einem Zeitungsbericht ist der IT-Mitarbeiter, welcher den Fall Hildebrand ins Rollen brachte, psychisch instabil. Offenbar versuchte der Mann, sich das Leben zu nehmen.

Als Philipp Hildebrand an der Medienkonferenz vom letzten Donnerstag sagte, er empfinde eine «gewisse Sympathie» für den Sarasin-Mitarbeiter, hatte er eine Wissensvorsprung gegenüber den Anwesenden: Der SNB-Chef hatte zuvor von der Basler Privatbank erfahren, dass der entlassene Mitarbeiter, der die Affäre ins Rollen gebracht hatte, offenbar psychisch instabil sein soll. Dies berichten mehrere Sonntagszeitungen.
Wie sich laut der Zeitung nun zeigt, war Philipp Hildebrands Zurückhaltung angebracht. Denn der IT-Supporter erlitt nach seiner Selbstanzeige vom Neujahrstag und der Offenlegung seines Tuns gegenüber seinem Arbeitgeber einen Zusammenbruch. Der Informant hat sogar versucht, sich das Leben zu nehmen, wie mehrere voneinander unabhängige Quellen gegenüber der «SonntagsZeitung» bestätigen.
Vergangenheit als Stalker
Offenbar musste der 39-jährige Mann interniert werden. Am Freitag soll er sich noch in der geschlossenen psychiatrischen Abteilung des Thurgauer Kantonsspitals Münsterlingen befunden haben. Dorthin sei er offensichtlich von der Polizei gebracht worden, nachdem Personen aus seinem näheren Umfeld diese darauf aufmerksam gemacht hatte, dass der Mann selbstmordgefährdet sei.
R.T. ist laut dem «Sonntagsblick» bereits früher auffällig geworden. Ab Mitte 2009 hatte er einen juristischen Streit auszufechten. Eine Frau habe ihn wegen Drohung und Nötigung angezeigt, weil der IT-Fachmann sie monatelang per SMS und Telefon terrorisiert habe. Im März 2011 verfügte ein Richter, R.T. dürfe sich der Frau nicht mehr nähern und keinen Kontakt mehr aufnehmen.
Bruch mit Hermann Lei
Der «Sonntagsblick» berichtet gestützt auf eine anonyme Auskunftsperson weiter, R.T. habe sich mit seinem früheren Anwalt und Schulfreund, dem Thurgauer SVP-Kantonsrat Hermann Lei überworfen. R.T. «fühlt sich von Lei hintergangen», sagt die Quelle. Denn der Informatiker, der offensichtlich die Bankunterlagen von Nationalbankpräsident Hildebrand entwendet hatte, «wollte damit nicht zur Presse». Er habe lediglich eine juristische Abklärung, allenfalls eine parlamentarische Untersuchung angestrebt.
Lei hingegen habe die brisante Information hinter seinem Rücken der «Weltwoche» zugespielt. Gegenüber dem «Sonntagsblick» verteidigt sich der SVP-Kantonsrat: «Der Informant war hin- und hergerissen, einmal sagte er, er wolle den Fall öffentlich machen, einmal nicht.»
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch