Ex-Spion auf heikler Mission
Das Bundesamt für Migration nimmt den umstrittenen früheren Chef des Inlandgeheimdienstes Urs von Daeniken in Schutz: Er sei bei der Suche nach Asylunterkünfte in Nottwil, Eigenthal und Sufers erfolgreich gewesen.
Als Christoph Blocher Justizminister war, sah der damalige Chef des Dienstes für Analyse und Prävention (DAP), Fürsprecher Urs von Daeniken, seine Chance gekommen. Es ging um den Vorentwurf zur Revision des Bundesgesetzes zur Stärkung der inneren Sicherheit, kurz BWIS II. Das Papier war ein Angriff auf Bürgerrechte: Von Daeniken wollte eine geheime Polizei und bezahlte Spitzel einsetzen, Telefone abhören und Tarnfirmen gründen. Die Blocher nahestehende «Weltwoche» machte diese Pläne aber publik. Und der Justizminister stoppte BWIS II. Von Daeniken wurde von Blochers Nachfolgerin Eveline Widmer-Schlumpf abgesetzt, als der Inlandgeheimdienst 2008 vom Justiz- ins Verteidigungsdepartement zügelte.