Ex-Spion brüskiert mit Kasernenton
Urs von Daeniken, umstrittener Ex-Chef des Inlandgeheimdienstes, polarisiert auch als Projektleiter der geplanten Bundeszentren für Asylsuchende. Sein militärisches Gebaren kommt schlecht an.

Die Veranstaltung fand in einem schicken Designhotel im Stadtzürcher Kreis 5 statt; doch manch einer der Besucher wähnte sich in einer Kaserne, als Urs von Daeniken am letzten Dienstagabend das Wort ergriff und über das geplante Bundeszentrum für Asylsuchende in Zürich referierte. Er habe im Stil eines Kommandanten den «Lagerchef gespielt», kantig, zackig, ohne Fingerspitzengefühl für das hochsensible Asylthema, schildern Besucher den Auftritt jenes Mannes, der beim Bundesamt für Migration (BFM) für eines der wichtigsten Dossiers im Asylwesen zuständig ist: die Suche nach Standorten für die umstrittenen Bundeszentren mit Platz für bis zu 500 Asylsuchende.