Fangewalt: Chefs von FCZ und GC müssen bei Wolff antraben
Der Polizeivorsteher beklagt eine «Gewalteskalation» im Fussball – und zitiert die Clubpräsidenten zu sich.

Die Gewalt eskalierte letzten Samstag: Grosse Fangruppen des FC Zürich und der Grasshoppers gingen Stunden vor Anpfiff des Derbys im Zürcher Kreis 5 mit Stühlen und Eisenstangen aufeinander los. Das Tram stoppte, die Polizei setzte Wasserwerfer, Reizstoff und Gummischrot ein. Später fand die Polizei einen verprügelten 14-Jährigen – und das nächste Spiel mit Eskalationspotenzial findet noch diese Woche statt: Am Samstag trifft der FC Basel im Letzigrund auf den FCZ.
Jetzt fordert Stadtrat Richard Wolff Massnahmen – und nimmt die beiden Zürcher Clubs in die Pflicht. Für heute Morgen früh hat der Sicherheitsvorsteher die Präsidenten von FCZ und GC zu einer ausserordentlichen Sitzung einberufen. Auch die Stadtpolizei ist anwesend. Wolff beobachtet die Szene gewaltbereiter Fans mit Sorge: «Unter den rivalisierenden Clubs ist eine zunehmende Gewalteskalation festzustellen», sagt er. Jetzt sollen konkrete Massnahmen geprüft werden. Welche genau umgesetzt werden sollen, wird erst nach dem Treffen bekannt gegeben.
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Viele Hebel gibt es nicht. Wie die Eskalation vergangenes Wochenende zeigte, hat sich die Fangewalt vom Stadion weg in die umliegenden Gebiete verlegt. Die Vorfälle finden lange vor und nach den Spielen statt. Das Hooligan-Konkordat greift in solchen Fällen nicht zwingend. Zu den schärfsten Massnahmen dieses Gesetzes gehört die Sperrung eines ganzen Sektors. Zu diesem drastischen Mittel griff der Kanton Aargau vor zwei Jahren: Die Polizei beschloss zusammen mit dem Justiz- und Polizeidirektor, die Fans des FCZ nicht ins Stadion Brügglifeld zu lassen. Der Gästesektor wurde gesperrt. Ob so die Gewalt fernab des Stadions verhindert werden kann, ist dennoch fraglich.
GC und FCZ äusserten sich nach den jüngsten Gewaltvorfällen in der Öffentlichkeit zurückhaltend. Die Vertreter der Clubs standen nicht für Interviews zur Verfügung, verurteilten aber in einem gemeinsamen Communiqué die Gewalt. Man sei sich der Thematik bewusst und stehe im regen Austausch mit sämtlichen involvierten Schnittstellen, hiess es. Gegen Ende der Woche wolle man die Erkenntnisse kommunizieren.
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