FCZ schiesst harmlose Hoppers unter den Strich
Das war gar nichts aus Sicht von GC. Der FC Zürich gewinnt das 272. Zürcher Derby hochverdient 2:0. Lugano und Xamax spielen im Abstiegskampf Unentschieden.
Das 272. Zürcher Derby bot den Grasshoppers die grosse Chance, sich in der Tabelle etwas nach vorne zu orientieren und den Rückstand auf den Stadtrivalen im Idealfall auf einen Zähler zu reduzieren. Doch von Zuversicht und Enthusiasmus war bei GC nichts zu sehen. Die zuletzt zwei Siege in Folge (gegen Xamax und St. Gallen) beflügelten das Spiel der Mannschaft von Thorsten Fink nicht. Erstaunlich hilflos schlitterte der Tabellenvorletzte in die neunte Saisonniederlage.
Der erste Schuss in Richtung gegnerisches Tor gelang den Grasshoppers erst kurz nach der Pause, als ein Kopfball von Verteidiger Cédric Zesiger knapp am Tor vorbei flog. Es blieb bis zum Ende die beste Chance des Rekordmeisters. Aus dem Spiel heraus brachte Finks Truppe nichts Nennenswertes zustande und verliess nach 90 Minuten den Letzigrund mit der Ausbeute von zwei Schüssen, 22 weniger als der FC Zürich.
GC fehlte die nötige Entschlossenheit
Der FCZ scheiterte einige Mal am eigenen Unvermögen oder am guten GC-Goalie Heinz Lindner, bevor Salim Khelifi in der 52. Minute das längst überfällige 1:0 erzielte. Die Abwehr der Grasshoppers sah dabei ähnlich unglücklich aus wie beim zweiten Gegentreffer in der 83. Minute durch Stephen Odey. Nicht nur den Verteidigern, sondern der gesamten GC-Mannschaft fehlte die nötige Entschlossenheit, um im Derby zu bestehen oder zumindest für einzelne Höhepunkte zu sorgen. «Wir konnten unsere Qualitäten nicht so abrufen wie gewünscht», resümierte Fink die Partie.
Der FC Zürich war drei Tage nach der Niederlage in der Europa League gegen die Zyprioten von Larnaca von der ersten Minute an bereit. In kurzen, regelmässigen Abständen erspielte sich der Cupsieger vor über 14'000 Zuschauern Torchancen und hinterliess bald mal den Eindruck, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis die Treffer fallen. Der FCZ stiess dank dem ersten Sieg nach zuletzt einem Remis und einer Niederlage auf Platz 3 vor.
Gerechte Punkteteilung im Kellerduell
Dank einem Freistosstor von Raphael Nuzzolo in der 92. Minute hat Aufsteiger Neuchâtel Xamax in Lugano ein 2:2 herausgeholt - sein siebtes Unentschieden in der laufenden Saison. Da die Mannschaft von Trainer Michel Decastel jedoch erst zweimal gewonnen hat (beim zweiten Mal gegen Lugano), klafft immer noch ein Graben von vier Punkten zwischen dem Schlusslicht aus dem Neuenburgischen und den vor ihm liegenden Lugano und GC.
Die Punkteteilung im Cornaredo war gerecht. Die Tessiner, die schon im Cup-Achtelfinal daheim gegen Xamax nach 90 Minuten nicht über ein 1:1 hinausgekommen waren, erarbeiteten sich nur eine reelle Chance mehr als die Neuenburger. Es war ein von Jonathan Sabbatini ohne Überzeugung geschossener Handspenalty, den Goalie Laurent Walthert abwehrte. Sabbatini hätte zu diesem Zeitpunkt, nach 51 Minuten, das 2:0 markieren können.
Nuzzolo mit zwei Freistosstoren
Im Spiel ergab sich das Kuriosum, dass sich sowohl die beiden Tore der Luganesi als auch jene der Romands aufs Haar glichen. Lugano war mit zwei Kopfballstafetten auf zwei Flanken (Freistoss, Corner) erfolgreich. Beim ersten Mal legte Mijat Maric auf, bei zweiten Mal Miroslav Covilo - zwei Defensivspieler also, deren Vorarbeit jeweils Carlinhos verarbeitete. Die beiden Neuenburger Tore wiederum entstanden auf Freistösse und trugen die Handschrift Nuzzolos. Der Doyen unter den Goalgettern der Liga schlenzte den Ball zweimal so präzis unter die Latte, dass Luganos Goalie David Da Costa nichts ausrichten konnte.
Telegramme:
Zürich - Grasshoppers 2:0 (0:0)
14'101 Zuschauer. - SR Schnyder.
Tore:52. Khelifi (Kololli) 1:0. 83. Odey (Pa Modou) 2:0.
Zürich: Brecher; Nef (91. Mirlind Kryeziu), Bangura, Maxsö; Winter, Palsson, Hekuran Kryeziu, Pa Modou; Khelifi (91. Marchesano), Odey, Kololli (86. Domgjoni).
Grasshoppers: Lindner; Lavanchy (82. Sukacev), Ajeti, Zesiger, Doumbia (71. Jeffrén); Diani; Ngoy, Bajrami, Kamber (71. Cvetkovic), Bahoui; Pinga.
Bemerkungen: Zürich ohne Aliu, Baumann, Ceesay, Kempter, Omeragic, Rohner, Rüegg, Schönbächler, Sauter (alle verletzt) und Sohm (krank). GC ohne Basic, Djuricin, Holzhauser, Nathan, Rhyner, Sigurjonsson und Tarashaj (alle verletzt). Verwarnungen: 5. Kamber. 15. Palsson (beide Foul). 27. Kryeziu (Reklamieren). 33. Ajeti (Foul). 62. Winter. 62. Doumbia. 68. Nef. 68. Zesiger (alle Unsportlichkeit). 70. Lavanchy (Foul).
Lugano - Neuchâtel Xamax 2:2 (1:0)
2466 Zuschauer. - SR Hänni.
Tore: 22. Carlinhos (Maric) 1:0. 54. Nuzzolo (Freistoss) 1:1. 80. Carlinhos (Covilo) 2:1. 93. Nuzzolo (Freistoss) 2:2.
Lugano: Da Costa; Maric, Covilo, Sulmoni; Masciangelo, Sabbatini (72. Macek), Piccinocchi, Vecsei, Mihajlovic; Bottani (83. Kryeziu), Carlinhos.
Neuchâtel Xamax: Walthert; Gomes, Sejmenovic, Oss, Kamber; Di Nardo (83. Ademi), Pickel; Veloso, Doudin, Tréand (78. Ramizi, 92. Koné); Nuzzolo.
Bemerkungen: Lugano ohne Daprelà, Gerndt (beide gesperrt), Crnigoj, Brlek, Janko (alle verletzt), Yao, Manicone und Krasniqi (alle nicht im Aufgebot). Neuchâtel Xamax ohne Djuric, Cicek, Karlen, Le Pogam und Mulaj (alle verletzt). 51. Walthert hält Handspenalty von Sabbatini. Verwarnungen: 54. Gomes (Reklamieren), 68. Tréand (Foul), 69. Di Nardo (Foul), 84. Macek (Foul), 88. Vecsei (Foul), 88. Ramizi (Foul).
SDA/dho
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