FDP-Präsident Müller will Gripen abschiessen
Phillipp Müller spricht sich für einen Kampfjet aus, solange er nicht Gripen heisst: Der FDP-Präsident erhofft sich von einem Kauf des Rafales oder Eurofighters wertvollen politischen Spielraum für die Schweiz.

Dem schwedischen Kampfjet Gripen droht der Absturz. Die Schweiz müsse sich ernsthaft fragen, ob sie den schwedischen Kampfjet Gripen wirklich beschaffen wolle. «Hier müsste ein Ausstieg überlegt werden», sagt der neue FDP-Präsident Philipp Müller gegenüber der Zeitung «Der Sonntag» in seinem ersten programmatischen Interview.
Der Gripen sei militärisch umstritten. Mit dem Gripen liessen sich zudem keine politischen Dossiers verknüpfen. Mit dem Rafale oder dem Eurofighter sei das eher möglich», sagt Müller. Er fragt sich, weshalb die Schweiz nicht ihre Interessen wahr nehme und den Kampfjet-Kauf «mit der Lösung von politischen Problemen mit unseren Nachbarn» verknüpfe.
Müller wittert mögliche Lösung des Flughafenproblems
Müller denkt dabei an Deutschland mit dem Eurofighter des Konzerns EADS und an Frankreich mit dem Rafale des Konzerns Dassault. «Beim Eurofighter könnten wir mit den Deutschen dealen und vielleicht das Flughafenproblem lösen», sagt Müller. «Und beim Rafale mit den Franzosen, die in uns eine Steueroase sehen.» Wenn der Kampfjet-Kauf statt der bisher geplanten 3,1 Milliarden für den neuen Gripen E/F teurer zu stehen komme, sei ihm das egal, betont der FDP-Präsident. «Wenn ein anderer Flieger auch eine Milliarde mehr kostet: Die politischen Schwierigkeiten mit unseren Nachbarn kosten uns längerfristig mehr.» Natürlich müsste auf höchster diplomatischer Ebene verhandelt werden. Gefragt sei die Bundespräsidentin.
Der Bundesrat will 22 Gripen-Kampfjets kaufen. Das letzte Wort dazu dürfte das Stimmvolk haben. Der CEO des schwedischen Unternehmens Saab, welches den Kampfjet Gripen herstellt, Haakan Buskhe sagte im Interview mit der schwedischen Tageszeitung «Svenska Dagbladet», er sei zuversichtlich, dass das Geschäft mit der Schweiz zu einem Abschluss kommen werde.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch