Federer: «Ich bin ein paar Jahre jünger geworden»
Der Schweizer verrät vor seiner Rückkehr in Stuttgart, wie er Nadals Paris-Sieg, Wawrinkas Finalvorstoss und seine Aussichten einstuft.

Im TC Weissenhof von Stuttgart kehrt Roger Federer nach seiner zehnwöchigen Turnierpause am Mittwoch und auf Rasen in die ATP-Tour zurück (gegen Tommy Haas oder Pierre-Hugues Herbert). Am Medientermin am Montagmittag wird er von acht Kamerateams und einem vollen Interviewsaal erwartet. Als er mit drei viertel Stunden Verspätung kommt, wird rasch klar: Die Stuttgarter sind froh und stolz darauf, dass er hier ist. Wie beliebt er in der Autostadt ist, macht auch schon die erste Frage klar. «Sie sind der beliebteste, bekannteste und beste Tennisspieler aller Zeiten. Was treibt sie noch an?», will einer wissen.
«Ich spiele fürs Leben gerne Tennis. Und ich freue mich riesig darauf, dass ich nun wieder Turniere spielen darf, nachdem ich in letzter Zeit praktisch Trainingsweltmeister geworden bin», antwortet Federer. Er ist ganz offensichtlich heiss darauf, endlich wieder Turniere zu spielen. «Ich habe sehr gut trainiert, spiele im Training super. Und mit meinem Körper habe ich überhaupt keine Probleme, weder mit dem Knie noch mit dem Rücken.» Kurz: «Ich bin total bereit.»
Auffallend ist sein kurzer Haarschnitt, den er gleich selber anspricht: «Durch ihn bin ich in den letzten Wochen sicher ein paar Jahre jünger geworden», scherzt er. Tatsächlich: Er wirkt verjüngt, nachdem er sich die Haare so kurz wie seit den frühen Teenager-Jahren nicht mehr schneiden liess. «Auch Mirka gefällt es, wenn sie etwas kürzer sind.» Er selber bevorzuge sie allerdings etwas länger, gibt er zu.
Natürlich wird Federer auch nach Nadal gefragt und der Tatsache, dass dieser eben überlegen zum 10. Mal Paris gewonnen hat. «Das kam für mich nicht überraschend. Ich hatte schon in Miami gesagt, dass er die Sandplatzsaison nun möglicherweise dominieren könnte.» Dass es dem Spanier gelungen sei, seine Leistungen in Paris so durchzuziehen, sei aber «absolut gigantisch». Beeindruckt ist er auch von Wawrinka, der gezeigt habe, dass er nach einer Baisse schnell wieder zur Topform finden könne. Vom Final habe er aber nur wenig gesehen, vielleicht zehn Ballwechsel.
Nadals Triumph in Roland Garros sei für ihn ein weiterer Motivationsschub für Wimbledon, sein erklärtes Saisonziel, so Federer. «Rafa zeigte, dass es möglich ist, ein grosses Ziel zu erreichen. Ich hoffe, dass mir das für Wimbledon zusätzliches Selbstvertrauen gibt.» Der Melbourne-Sieger gilt als bester Rasenspieler der Tennisgeschichte, auch wenn sein 16. und bisher letzter Titel auf diesem Belag inzwischen fast zwei Jahre zurückliegt (Halle). Mit Stuttgart, Halle und Wimbledon bieten sich ihm nun drei Möglichkeiten, die Wartezeit zu beenden. 2016 verlor er an allen drei Turnieren im Halbfinal, nun wird er überall als ziemlich klarer Favorit antreten, wie einst zu seinen besten Zeiten. Federer scheint es tatsächlich zu gelingen, die Zeit zurückzudrehen.
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