Federers böse Erinnerungen an Sydney
Vor zwölf Jahren stand Roger Federer schon einmal in einem olympischen Halbfinal – und ging leer aus. Heute wartet mit Juan Martin Del Potro ein harter Brocken. Dennoch ist der Schweizer zuversichtlich.
Roger Federer blickt selbstbewusst auf die heutige Partie gegen den Argentinier Juan Martin Del Potro (ATP 9). «Ich fühle mich stark, bin voll im Turnier drin und voller Selbstvertrauen. Ich spiele gut und bin auch nicht euphorisch oder nervös, sondern völlig entspannt», erklärte der Schweizer. Dieses Selbstvertrauen hat seinen Ursprung in den 14 Siegen, die Roger Federer in diesem Jahr bereits auf Rasen geholt hat. Elf von diesen gewonnenen Partien spielte er in Wimbledon, wo er demnach in dieser Saison im Einzel noch ungeschlagen ist. Die einzige Niederlage auf Rasen in diesem Jahr musste er im Final von Halle hinnehmen, als er gegen den deutschen Altmeister Tommy Haas verlor.
Del Potros Rasenbilanz sieht indes nicht so rosig aus: Er bestritt vor den olympischen Spielen lediglich vier Partien auf der grünen Unterlage, und nur drei davon konnte er gewinnen. Im bisherigen Turnierverlauf war sein am stärksten gesetzter Gegner der Franzose Gilles Simon (12) im Achtelfinal, während Federer mit John Isner bereits die Nummer zehn der Setzliste ausgeschaltet hat. Im Viertelfinal besiegte der Argentinier dann den überraschenden Japaner Kei Nishikori 6:4 und 7:6.
Zum ersten Mal seit zwölf Jahren im Halbfinal
Letztmals ist Federer vor zwölf Jahren in einem Halbfinal eines olympischen Tennisturniers gestanden, damals als 19-jähriger Olympianeuling. Er verlor zuerst gegen Tommy Haas und dann im Kampf um Bronze gegen Arnaud di Pasquale. Doch damals sei er fast froh gewesen, keine Medaille geholt zu haben, meinte der 30-Jährige gestern rückblickend. Für ihn habe damals nur Gold gezählt. Doch heute sei alles anders: «Das sind andere Zeiten, andere Gegner, ein anderer Belag, und ich bin ein anderer Spieler.» Dieses Mal wolle er die Chance wirklich packen. Jedoch weiss Federer um die Gefährlichkeit von Del Potro. «Er hat unser wichtigstes Duell gewonnen», sagte er in Erinnerung an den US-Open-Final 2009.
Murray will die Medaille, Djokovic die Nummer 1
Im anderen Halbfinal stehen sich heute Novak Djokovic und Lokalmatador Andy Murray gegenüber. Djokovic, der in Peking vor vier Jahren Bronze gewann, will natürlich die Nummer 1 zurückerobern, was er schaffen wird, sollte er besser abschneiden als Federer. Für Murray geht es aber vor allem darum, vor Heimpublikum einen Erfolg zu feiern. «Es war mein Ziel, hier eine Medaille zu holen, und dass ich nun die Möglichkeit habe, ist grossartig», freute sich der Brite.
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