Federers ungewöhnliche Beziehung zu Nadal
Roger Federer überrascht vor dem Start am Master-Turnier in Indian Wells mit Details über sein Verhältnis zu Erzrivale Rafael Nadal.
Wie stark sind Männerfreundschaften im Tenniszirkus? Wie stehen die Stars der Szene zueinander? Verfolgt man das Verhalten der Profis auf dem Platz, wähnt sich der Zuschauer in einer Art Wohlfühloase. Anders als im Fussball oder im Eishockey fällt vor den TV-Kameras kaum ein böses Wort. Trashtalk oder gar Beleidigungen sind seit dem Rücktritt von John McEnroe Anfang der Neunzigerjahre kaum mehr zu hören, seit der Ära von Pete Sampras sind Anfeindungen vor grossem Publikum fast ausgestorben.
Im Interview mit dem australischen Magazin «GQ» sagt Federer über die neue Kultur auf dem Court. «Ich will nicht sagen, dass Tennisspieler zu soft sind, aber ich kann sagen, dass wir manchmal etwas zu nett zueinander sind.» Roger Federer hat selbst einen grossen Anteil daran, kaum einer verkörpert das Verhalten eines Gentlemans besser als der 17-fache Grand-Slam-Champion.
Als junger Spieler war Federer in heiklen Situationen höchstens auf sich selber wütend, seine Aggressionen galten dem Schläger. Mit zunehmendem Alter ähnelte er immer mehr Pete Sampras und eiferte dem zehn Jahre älteren Idol nicht nur bei der Ballbehandlung nach, sondern pflegte auch die Attitüden eines Saubermanns.
Die Freundschaft hat Grenzen
Respekt und Fairness haben Roger Federer in seiner einzigartigen Karriere über Jahre hinweg zum beliebtesten Spieler der Tour gemacht. Auch innerhalb der Top 4 scheint der Schweizer stets ein freundschaftliches Verhältnis zu pflegen – sogar zu Rafael Nadal, seinem Erzrivalen. «Ich habe viel mit Rafael geteilt, von 5-Satz-Matchs bis zu Turnier-Promotions. Ich kenne Rafaels Familie sehr gut, ich kenne seinen Vater, seine Mutter und seine Schwester. Es ist eine sehr enge und nette Familie», sagt Federer.
Die Freundschaft zwischen Federer und Nadal geht aber nicht so weit, wie es der erste Eindruck vermuten liesse. «Ich bin nicht sicher, wie nahe Rafael Nadal und ich uns stehen. Wir sind jetzt nicht gerade die Art Freunde, die gerne zusammen zum Abendessen gehen, wenn Sie verstehen, was ich meine. Wir würden uns nie gegenseitig anrufen, um über unser Leben zu sprechen. Unsere Verbindung ist aber auf jeden Fall stärker als die zu Novak Djokovic oder Andy Murray.»
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