Fehlte das Bremsseil?
Die Umstände, die zum Tod einer 8-Jährigen nach der Fahrt auf einer selbst gebauten Seilbahn führten, sind noch immer unklar. Wurde das von Fachleuten empfohlene Bremsseil nicht eingebaut?
Der Tod einer 8-Jährigen nach einer Fahrt auf der selbst gebauten Seilbahn (Box) wirft noch immer Fragen auf. Gemäss Angaben der Kantonspolizei liegen derzeit noch keine neuen Erkenntnisse darüber vor, wie es zu diesem tragischen Unfall kommen konnte.
Sicher ist, dass das Bundesamt für Sport die dreitägigen Pfingstlager von Pfadi, Cevi, Jungwacht und Blauring mit 6 Franken pro Tag und Kind unterstützt, wenn sie täglich vier Stunden Spiel und Sport anbieten. Die Organisatoren müssen hierzu ihr Lagerprogramm einem Experten vorlegen. Ausserdem muss eine bestimmte Anzahl der Leiterinnen und Leiter auch Jugend+Sport-Kurse (J+S) absolviert haben, in denen sie in Seiltechnik geschult worden sind.
Nur Tragseil und Sicherheitsleine
In einem aktuellen Merkblatt von J+S werde ausdrücklich vor den Gefahren beim Spannen einer Seilbahn gewarnt. Laut einem Fachleiter müsse neben einem separaten Sicherungsseil stets eine «funktionstüchtige Bremse» eingebaut werden. Das bedeute, dass am Ende der Seilbahn quer zur Fahrtrichtung ein weiteres Seil gespannt werden müsste, das über zwei Karabinerhaken mit dem Tragseil verbunden wird. Dieses sogenannte Bremsseil würde die Fahrt abbremsen, wenn andere Sicherungen versagen. In den Polizeiangaben zur Oetwiler Konstruktion sei nur von einem Tragseil und einer Sicherheitsleine die Rede.
Tödlicher Unfall in der Thur
Zu einem tödlichen Unfall mit einer selbst gebauten Seilbahn kam es bereits im vergangenen Jahr. Im August 2010 wollte ein 19-jähriger Winterthurer mit einer besonderen Attraktion an der Hochzeitsfeier seiner Cevi-Freunde aufwarten, schreibt der «Blick» am Dienstag. Er habe eine Seilbahn über die Thur in Adlikon gebaut, sich mit einem Seil gesichert und versucht, die Thur schwimmend zu überqueren.
Der Fluss habe damals wegen heftigen Regenfällen besonders viel Wasser geführt, schreibt der «Blick» weiter. Der Mann sei durch das Seil am Körper von den Wassermassen nach unten gedrückt worden und habe keine Luft mehr bekommen. Seine Freunde konnten ihn zwar bergen, doch er verstarb später im Spital.
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