Fehr kritisiert Kesb-Gegnerin Jenny
Nach der Entlastung der Behörden im Fall Flaach äussert sich die Justizdirektorin Jacqueline Fehr zu den Kesb-Kritikern.

Nachdem Gutachter die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde im Kindstötungsdelikt von Flaach ZH entlastet haben, rechnet die Zürcher Justizministerin Jacqueline Fehr mit den Kritikern der Kesb ab: «Der Fall ist sicher eine Lehre für alle: Man kann sich nicht vorschnell mit Mutmassungen ein Urteil bilden», sagt sie im Interview mit der «SonntagsZeitung».
Die SP-Politikerin beklagt eine «Informationsasymmetrie»: Betroffene könnten «einfach ihre Geschichte erzählen», während weitere Angehörige meist nichts sagen würden, um das Kind zu schützen. «Zoë Jenny ist so ein Fall. Sie hat sich lange und lautstark beklagt, und irgendwann trat ihr Ex-Partner ganz bescheiden auf und sagte: Vielleicht war es doch noch ein bisschen anders.»
Tat wäre nicht zu verhindern gewesen
Dass Natalie K. 2015 ihre beiden Kinder erstickte, um sie von der Heimplatzierung zu verschonen, wäre laut Fehr nicht zu verhindern gewesen: «Im aktuellen Fall hätte ein noch so gutes Verfahren nichts verhindern können: Nicht einmal die eigenen Eltern, bei denen sie aufgewachsen ist und die noch am Tag der Tat bei ihrer Tochter und den Enkeln zu Besuch waren, sahen Anzeichen für diese Schreckenstat.» Näher als die Grosseltern könne keine Behörde sein.
Die 27-jährige Frau hatte am 1. Januar 2015 ihren fünfjährigen Sohn und das zweijährige Töchterchen in ihrem Wohnhaus in Flaach erstickt. Nach der Tat alarmierte sie die Polizei, bevor sie sich selbst schwer verletzte. Ein halbes Jahr später nahm sich die junge Mutter in der Untersuchungshaft das Leben.
Zwei am vergangenen Freitag von der Justizdirektion vorgestellte Gutachten kamen zum Schluss, dass zwischen der Handlungsweise der Kesb und der Tat der Mutter «kein ursächlicher Zusammenhang» bestehe. Die Kesb habe rund um die Notunterbringung wegen der Verhaftung der Eltern sogar «beispielhaft» gehandelt.
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