Abbruch von der AllmenalpViel Staub – kein Schaden
Am Donnerstagnachmittag hat sich in Kandersteg ein grosser Felssturz ereignet. Der Gemeinderatspräsident gibt Entwarnung.
Am Donnerstag um 16.30 Uhr verbreitete sich nach einem massiven Felssturz an der Allmenalp in Kandersteg eine riesige Staubwolke über den westlichen Dorfteil. Das eindrückliche Ereignis wurde von diversen Augenzeugen beobachtet.
«Wir haben den Abbruch erwartet.» René Maeder, der Gemeinderatspräsident von Kandersteg, machte sich am Donnerstagabend vor Ort selber ein Bild von der Situation nach dem Absturz von gegen 20’000 Kubikmetern Felsmassen.

Die Abbruchstelle des Felssturzes befindet sich zwischen der Zwischenstütze der Allmenalpbahn und dem Wasserfall, wo sich auch der vor 18 Jahren eröffnete Klettersteig befindet.
Seit dem 20. Dezember wurde laut René Maeder das Einzugsgebiet des absturzgefährdeten Gebietes abgesperrt, nachdem Geologen und Naturgefahrenberater bekannt gegeben hätten, dass der Fels an der 500 Meter hohen, gegen Osten ausgerichteten, senkrechten Fluh stärker in Bewegung ist als bisher.
«Die Zwischenstütze der Allmenalpbahn muss noch untersucht werden.»
«Die Berechnungen und Vorhersagen der Experten stimmten genau mit dem überein, was sich nun ereignet hat», zeigt sich René Maeder sehr zufrieden. «In der Nähe steht zwar ein Wohnhaus und eine Scheune, die aber beide unbeschädigt geblieben sind. Auch Menschen sind keine zu Schaden gekommen.» Lediglich ein Isolator der nahe stehenden Hochspannungsleitung sei zerstört worden. «Und die zuäusserst auf der Fluh stehende Zwischenstütze der Allmenalpbahn muss dann sicherheitshalber noch untersucht werden, sollte jedoch ohne Schaden geblieben sein», sagt Maeder. Die Allmenalpbahn ist zur Zeit so oder so nicht in Betrieb.

«Die Absperrungen sind unbedingt zu befolgen!»
Der Gemeinderatspräsident appelliert aber an dieser Stelle dringend an die Vernunft der Leute: «Die Absperrungen sind unbedingt zu befolgen. Wir hatten kurz vor dem Felssturz noch Leute im Sperrgebiet, die sich illegal dort aufgehalten hatten. Zum Glück waren diese zum Zeitpunkt des Absturzes nicht mehr dort.»

Die Absturzstelle wird bis auf weiteres überwacht. Einzelne Steine stürzen auch jetzt, Stunden nach dem Ereignis, noch von der Wand ins Tal hinunter. «Am kommenden Montag findet dann eine eingehende Beurteilung der Lage durch die Naturgefahrenexperten statt», sagt René Maeder.
Letztmals kam es vor 14 Jahren zu einem grösseren Abbruch von der Allmenalp. Damals brachen rund 400 Kubikmeter Fels unterhalb des Hellhore ab. Ein hundertjähriges Wohnhaus wurde damals beschädigt, jedoch wurden weder Mensch noch Tier in Mitleidenschaft gezogen.

Fehler gefunden?Jetzt melden.