Feuerwehr-Unglück von Gretzenbach wird vor Gericht verhandelt
2004 starben sieben Feuerwehrmänner beim Einsturz einer Garage. Jetzt stehen fünf am Bau beteiligte Personen wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht.

Sechs Jahre nach dem Deckeneinsturz in Gretzenbach SO, bei dem sieben Feuerwehrmänner ums Leben kamen, müssen sich fünf am Bau beteiligte Personen ab dem 15. November vor dem Amtsgericht Olten-Gösgen verantworten. Sie sind unter anderem wegen fahrlässiger Tötung angeklagt.
Am 27. November 2004 sind in Gretzenbach sieben Feuerwehrmänner ums Leben gekommen. Sie hatten versucht, den Brand in einer unterirdischen Einstellhalle zu löschen, als das Betongebäude einstürzte und die Männer unter sich begrub.
Der Fall wäre beinahe als erledigt zu den Akten gelegt worden: Die Staatsanwaltschaft stellte 2005 das Strafverfahren gegen Unbekannt wegen Verjährung ein, weil der Bau der Halle zu weit zurückliege. Die Verjährung von sieben Jahren bei fahrlässigem Handeln sei spätestens im Jahr 2001 abgelaufen, hielt die Staatsanwaltschaft des Kantons Solothurn vor vier Jahren fest. Man sei sich bewusst, «dass das Ergebnis nicht für alle verständlich und akzeptierbar» sei.
Viele Akten nicht mehr aufzufinden
Nachdem das Obergericht des Kantons Solothurns im Juni 2006 eine Beschwerde von Angehörigen der sieben Opfer gegen die Einstellung des Verfahrens gutgeheissen hatte, wurde das Strafverfahren neu aufgerollt. Es gestaltete sich gemäss Staatsanwaltschaft aufgrund der komplexen Sachverhaltsabklärungen als «äusserst zeitintensiv».
Der lange Zeitraum zwischen dem Bau der Einstellhalle 1989 und dem Einsturz im November 2004 habe die Untersuchungen erschwert. Das Erinnerungsvermögen von Beschuldigten, Auskunftspersonen und Zeugen habe in dieser Zeit stark abgenommen. Zahlreiche Akten über die Erstellung der Halle und deren Unterhalt seien nicht mehr vorhanden.
Das Bundesgericht hatte im vergangenen Juni eine Beschwerde von vier Angeklagten abgelehnt. Diese hatten verlangt, die bisherigen drei Sachverständigen wegen Befangenheit in den Ausstand zu versetzen. Ein neuer Experte solle ein Gutachten über die Einsturzgefahr der Halle erstellen.
SDA/oku
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