Finanzhaie attackieren Hollywood
Die US-Finanzaufsicht hat neue Wertpapiere zugelassen, die Wetten auf den Erfolg von Kinofilmen darstellen. Die Hollywood-Bosse sind entsetzt.

Die zuständige Behörde CFTC teilte am Montag mit, die Investmentplattform Trend Exchange dürfe entsprechende Derivate auf den Markt bringen. Die Käufer der Wertpapiere schätzen mit dem Erwerb, wie hoch die Einnahmen an den Kinokassen am Startwochenende eines Films sein dürften. Liegen die Einnahmen über einem bestimmten Wert, erhalten die Investoren zum Ende der Laufzeit mehr Geld zurück, als sie eingesetzt haben; läuft der Film schlecht, ist das Derivat am Ende weniger Wert, als es kostete.
Die Filmindustrie war gegen die Zulassung der Wertpapiere Sturm gelaufen. Sie befürchtet Manipulationen durch Insidergeschäfte. «Ich kenne keinen wichtigen Vertreter unseres Sektors, der das unterstützt», zitierte die «New York Times» Bob Pisano, den Präsidenten der Motion Picture Association of America.
Die Filmindustrie fürchtet unter anderem, ein Börsenhandel würde in der Gerüchte-getriebenen Filmwelt Manipulationen begünstigen. Ausserdem warnt sie vor Interessenskonflikten bei Studiomitarbeitern und Subunternehmern, sowie den Kosten, die durch Kontrollen mit Blick auf mögliche Insidergeschäfte entstehen könnten. Weiter könne es auch schwierig werden, Kinos zum Zeigen der Filme zu bewegen, wenn der Handel darauf hindeute, dass der Streifen nicht gut laufen werde.
SDA/phz
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