Finnen und Kanadier kämpfen um Gold
An der Eishockey-WM in Russland kommt es zum Final zwischen dem überraschenden Finnland und Titelverteidiger Kanada.
In einem spannenden Halbfinal-Duell bezwangen am Abend in Moskau die Kanadier die jungen Amerikaner knapp 4:3. Am Nachmittag hatten sich die Finnen gegen den WM-Gastgeber Russland mit 3:1 durchgesetzt.
Die Finnen entwickeln sich für die Sbornaja immer mehr zum Albtraum. Wie bereits 2007 bei der letzten WM in Moskau und 2014 bei den Olympischen Spielen in Sotschi beendeten sie die Goldträume der Gastgeber. Das Team von Headcoach Kari Jalonen, in der nächsten Saison Coach beim SC Bern, spielte eiskalt, liess sich auch durch das frühe 0:1 von Sergej Schirokow (3.) nicht aus der Ruhe bringen.
Im Mitteldrittel schlugen die Finnen mit drei Toren zum 3:1 (39.) gnadenlos zu. Zwei der drei Treffer erzielte im Powerplay der erst 18-jährige Sebastian Aho, der in den ersten acht Partien an dieser WM nur einmal erfolgreich gewesen war. In der 26. Minute wurde Aho im hohen Slot zu viel Platz gelassen. Beim 3:1 stand er goldrichtig, nachdem Mikko Koivu den Puck gefährlich vors Tor gebracht hatte. 145 Sekunden zuvor hatte Jussi Jokinen zum 2:1 getroffen.
Die Probleme in der russischen Defensive
Dabei offenbarten die Einheimischen gravierende Mängel im Defensivhalten. Gleich drei Spieler der Russen schauten auf Patrik Laine und vergassen den am hinteren Torpfosten völlig freistehenden Jokinen. Laine, im April erst 18 Jahre alt geworden, verzeichnete seinen zwölften Skorerpunkt (sieben Tore) an diesem Turnier.
Die Finnen erteilten den Osteuropäern eine Lektion in Sachen Disziplin und Effizienz. Hinten standen sie äusserst kompakt, sodass die Russen kaum Platz vorfanden. Vorne nutzen sie zwei der ersten drei Powerplay-Möglichkeiten, wobei sie für die drei Treffer bloss 13 Torschüsse (das Total betrug 16) benötigen. Finnland gewann somit auch das neunte Spiel an dieser WM nach 60 Minuten.
Viel Mühe für den Titelverteidiger
Kanada verspielte gegen die USA ein 2:0 (19.) und geriet zwischenzeitlich 2:3 in Rückstand (29.) Derick Brassard im Powerplay (36.) und Verteidiger Ryan Ellis (42.) brachten den Titelverteidiger aber doch noch auf die Siegerstrasse. Letzterer ist bei den Nashville Predators Teamkollege des Berners Roman Josi. Den Anschlusstreffer der Amerikaner zum 1:2 (22.) schoss Auston Matthews, der in Überzahl mit einem sehenswerten Schuss sein sechstes WM-Tor erzielte. Der 18-Jährige, der in der abgelaufenen NLA-Saison bei den ZSC Lions stürmte, wurde zu einem der drei besten Spieler seiner Mannschaft an diesem Turnier gewählt.
Kanada und Finnland spielen zum dritten Mal nach 1994 und 2007 in einem WM-Final gegeneinander. Beide Male setzten sich die Nordamerikaner durch. Vor neun Jahren, als die WM ebenfalls in Moskau stattfand, gewann Kanada 4:2. Die Finnen hinterliessen bislang allerdings den stärkeren Eindruck; das Direktduell zum Abschluss der Vorrunde entschieden sie 4:0 für sich. Die Kanadier müssen sich insbesondere in der Defensive steigern, gegen die USA offenbarten sie in diesem Bereich einige Mängel. Dennoch verloren die Amerikaner auch ihren achten WM-Halbfinal seit der Einführung der K.o.-Runden.
WM-Halbfinals, in Moskau: Finnland - Russland 3:1 (0:1, 3:0, 0:0). Kanada - USA 4:3 (2:0, 1:3, 1:0). - Sonntag, 22. Mai. In Moskau. Spiel um Platz 3 (15.15 Uhr): Russland - USA. - Final (19.45 Uhr): Finnland - Kanada.
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