FIS-Rennleiter teilt gegen Feuz aus
Als «unwürdig» bezeichnete Beat Feuz die WM-Abfahrt im Schnee und Nebel. «So hat er sich unsympathisch gemacht», glaubt Markus Waldner.
Das Wetter spielte nicht mit, als am vergangenen Samstag in Are der neue Abfahrts-Weltmeister ermittelt wurde. Wegen Schneefalls und Nebelschwaden hatten die Organisatoren den Start zeitlich nach hinten verschoben. Als Beat Feuz seine Mission Titelverteidigung in Angriff nahm, waren die Bedingungen äusserst schlecht. Um elf Hundertstelsekunden verpasste der Emmentaler als Vierter das Podest. Im Zielraum beklagte er sich vor der SRF-Kamera: «WM-würdig war das nicht. Als nach einstündiger Verschiebung gestartet wurde, war der Schneefall genauso stark wie eine Stunde zuvor. So wurde das Ganze zur Lotterie.»
FIS-Rennleiter Markus Waldner ist diese harsche Kritik nicht entgangen. Auf Laola1.at kontert er:«Ich verstehe die emotionale Reaktion im Ziel. Es ist aber kein Wunschkonzert, es ist ein Freiluftsport.» Dass man es nicht allen recht machen könne, sei klar. Zur WM-Abfahrt sagt der Südtiroler: «Es war am Limit, teilweise vielleicht sogar ein bisschen über dem Limit, aber es war nicht gefährlich, sonst hätte ich das Rennen sofort gestoppt.»
Die Kritik des WM-Vierten weist Waldner entschieden zurück: «Wenn Beat Feuz zwei Zehntel schneller ist und aufs Podium fährt, würden die Schweizer nicht schimpfen.» Belehrend hält der 54-Jährige fest: «Dass es Skirennen auch bei Schneefall gibt, kommt vor, weil es Winter ist.»
«Da sieht man den Unterschied»
Neben Feuz hatte auch Christof Innerhofer die Durchführung der Abfahrt in Frage gestellt. Der Italiener, der auf Rang 11 gefahren war, zeigte sich frustriert. «Warum sie das durchzogen, weiss ich nicht.» Ob da Druck von aussen gekommen sei, wisse er auch nicht. Dazu sagt Waldner: «Wir hatten nicht Druck vom Veranstalter oder sonst wem. Wir hatten Druck vom Wetter, die Prognose war schlecht.»
Der FIS-Renndirektor sieht das Problem anderswo: «Ein paar Läufer hatten einfach die Schnauze voll, weil sie nicht die Linie fahren konnten, die sie sich im Training ausgedacht hatten. Die sind alle hier, um Medaillen zu machen.» Waldner hätte sich mehr Respekt für den Doppelsieg der Norweger und insbesondere Aksel Svindal gewünscht, der «allen gezeigt hat, was möglich war». Svindal sei mit einem «Haxn'» gefahren und habe das Rennen fast gewonnen (der 36-Jährige wurde im letzten Rennen seiner erfolgreichen Karriere WM-Zweiter). «Er ist ein wahrer Sportsmann, ein Gentleman», lobt Waldner den abgetretenen Skandinavier.
«Alle, die gejammert haben, haben sich ein Eigentor geschossen und sich unsympathisch gemacht», sagt der FIS-Renndirektor an die Adresse von Feuz und Innerhofer. Und Waldner vergleicht die heutigen mit früheren Rennfahrern. «Da gab es Leute wie Benni Raich oder Mario Matt. Die haben auch gelitten, wenn es nicht gelaufen ist. Aber die haben nicht ein Mal ein negatives Wort gesagt. Das sind Stars und Sportsmänner, da sieht man dann den Unterschied.»
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