Fitnessprogramm oder pures Gift?
Vor zehn Jahren hatte Gerhard Schröder mit der Agenda 2010 den deutschen Staat umgekrempelt. Sie machte Deutschland zum Exportweltmeister – und schuf einen neuen Menschentypus: Den Hartzer.

Ist die Agenda 2010 eine bedeutende staatsmännische Leistung oder der Gipfel einer neoliberalen Verblendung? Zu ihren Fans gehört etwa Thomas Mayer, bis vor kurzem Chefökonom der Deutschen Bank. In seinem soeben erschienenen Buch «Europas unvollendete Währung» stellt er fest: «Es ist wahrscheinlich keine Übertreibung, zu sagen, dass es sich bei der Agenda 2010 um das umfassendste Wirtschaftsreform- und Restrukturierungsprogramm seit der Einführung der sozialen Marktwirtschaft durch Deutschlands legendären ersten Wirtschaftsminister, Ludwig Erhard, in den 1950er-Jahren handelte.»