Fliegende Wechsel unter Vekselberg
Gestern musste der Chef des Industriekonzerns Oerlikon gehen. Letzte Woche schon hatte Investor Viktor Vekselberg Chef und Finanzchef seiner Beteiligungsfirma Renova entmachtet.

Die Journalisten an der Bilanzmedienkonferenz von Oerlikon haben sich gestern die Augen gerieben. Auf dem Podium sass nicht wie erwartet der bisherige Konzernchef Brice Koch. Nein, da sass Roland Fischer, der Koch quasi über Nacht abgelöst hatte. Dass Koch nach nur zwei Jahren seinen Sessel räumen musste, hatte der Verwaltungsrat am Vorabend entschieden. Der fliegende Stabwechsel sei eine logische Folge der im Herbst beschlossenen strategischen Ausrichtung, heisst die offizielle Begründung. Ziel sei es gewesen, noch mehr Know-how aus den Oerlikon-Märkten in die Führung hineinzubekommen. Was der neue dem alten Chef diesbezüglich voraushat, ist zumindest von aussen gesehen fraglich. Koch wie Fischer sind aus der Branche, der eine war bei ABB, der andere bei Siemens.