Fliegendes Auto kurz vor Massenproduktion
«Das bisher schönste Luft-Automobil»: Ein slowakischer Ingenieur hat ein Vehikel entwickelt, das sowohl auf der Strasse als auch in der Luft unterwegs sein kann.
An seiner fliegenden Maschine tüftelt Stefan Klein bereits seit den frühen 1990er Jahren – Inspiration holte er sich bei Jules Verne und Antoine de Saint Exupéry. «Die Idee, ein Fahrzeug der Zukunft zu entwickeln, hatte ich an der Universität. Mit dem Prototyp unternahm der Erfinder im September bereits einen Testflug, nun wartet die Hybridmaschine auf ihre Zulassung.
Für BMW, Volkswagen und Audi entwickelte Klein so genannte Konzeptfahrzeuge, jetzt lehrt er an der Kunst- und Designhochschule in der Hauptstadt Bratislava. Sein elegantes, blau-weisses Aeromobil ist sechs Meter lang, hat zwei Sitze, passt in eine Parklücke oder Garage und kann an jeder Tankstelle betankt werden. Am Flughafen klappt es die Flügel aus und verwandelt sich binnen Sekunden in ein Flugzeug.
«Das bisher schönste Luft-Automobil»
Das US-Fachmagazin Flying nannte Kleins Aeromobil «das bisher schönste und am besten konzipierte Luft-Automobil», ebenso enthusiastisch ist die Website für innovatives Design Inhabitat.com. Zudem hat er mit der Slowakei, die weltweit am meisten Autos pro Einwohner produziert, nicht den schlechtesten Standort.
Optimistisch ist auch der Präsident des slowakischen Verbandes der Ultraleichtflieger, Milan Ciba: «Bisher gab es weltweit rund 20 Versuche, ein fliegendes Auto zu konzipieren», sagt er. «Im Vergleich erscheint Aeromobil durchaus realisierbar.»
Die US-Firma Terrafugia etwa will in den nächsten zwölf Monaten das Modell «Transition» auf den Markt bringen, in den Niederlanden soll das helikopterartige Flugauto PAL-V 2014 in den Verkauf gehen.
Kleins Zweisitzer kann in der Luft bis zu 200 Stundenkilometer erreichen und bis zu 700 Kilometer zurücklegen. Der Benzin-Verbrauch ist mit 15 Litern pro Stunde allerdings recht hoch. «Ein Hybrid aus Auto und Flugzeug sieht beim Energieverbrauch immer schlecht aus», sagt Jan Lesinsky von der Slowakischen Technischen Universität. Dafür sparen potenzielle Nutzer auf Mittelstrecken Zeit, wenn sie am Flughafen lange Schlangen und Sicherheitskontrollen umgehen können.
Serieienproduktion geplant
Klein arbeitet mit seinem Team schon an einer neuen Version des Aeromobils, der Generation 3.0. In ein paar Monaten will er mit der Flugauto-Produktion starten, er hofft nun auf die Zulassung des Ultraleichtflieger-Verbands. «Potenzielle Nutzer müssten sich an die bestehenden Gesetze für Ultraleichtflieger halten», sagt Ciba. «Sie brauchen einen Führerschein und einen Pilotenschein mit mindestens 25 Flugstunden.»
Trotz aller Leidenschaft für die Flugmaschine bleibt Klein vorsichtig: «Ich erwarte nicht, dass das Aeromobil in die Massenproduktion geht, es wird immer eine alternative Transportmöglichkeit bleiben», sagt er. «Doch für Länder mit in weiten Teilen mangelnder Infrastruktur wie Russland, China oder Australien kann es sehr interessant sein.»
Die Flugautos werden nach Ansicht Cibas vor allem bei Piloten von Ultraleichtflugzeugen beliebt sein. «Es würde ihr Leben sehr vereinfachen, sie könnten ihr Aeromobil zuhause parken, zum Flughafen fahren, starten, landen und dann zum Ziel fahren, ohne auf ein anderes Fahrzeug umzusteigen.»
SDA/ldc
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