Flüchtlinge dort, wo früher die Raketen standen
Einst stand im Zuger Hinterland eine geheime Lenkwaffenstellung. Jetzt wohnen Flüchtlinge dort. Was die Bevölkerung dazu denkt – und erstaunliche Reaktionen.

Die Zeichen standen auf dem Gubel auf Sturm: Der Bund kann eigene Anlagen ohne kantonale oder kommunale Bewilligungen für maximal drei Jahre als Asylunterkünfte nutzen. In Zug war der Widerstand gegen diese Pläne gross. Und doch wurden letztes Jahr 168 Flüchtlinge am Paradiesli, 6313 Menzingen, unterbracht – unweit vom fast 1000 Meter hohen Gubel. Die Bundesasylunterkunft befindet sich in der voralpinen Hügellandschaft im Nordosten des Kantons. Das nächstgelegene Dorf Menzingen ist nur auf einer schmalen Bergstrasse per Auto oder mit einem 40-minütigen Fussmarsch zu erreichen. Militär- und Meienberg-Fans ist der Gubel ein fester Begriff: Die barackenähnlichen Unterkünfte, wo heute Afghaninnen und Syrer wohnen, sind Teil der Lenkwaffenstellung BL-64-ZG.